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1/2 (1834)
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Erfindung verschiedener Künste :c. 135

durch die dritteHand falsch zu vermeiden, zu gan-zer Fertigung gehen müßten." Allem diese Verord-nung soll, wie Häberlin meint, nie ausgeführt worden seyv.

§. 5l.

Man dürfte sich schwerlich irren, wenn man, in Europa wenigstens, die Stampillen und Patronen als Anfang derFormschneidekunst zum Behufe der Xylographie oderdes Tafclsdrucks betrachtete, da die Formen des letzterenaus hölzernen Tafeln bestanden, in welche man Buchstaben,Figuren, Thiere, Blumen und Verzierungen einschnitt, umsolche durch dcu Abdruck auf Papier, Pergament, Leder oderirgcud ein Gewebe von Seide, Baumwolle, Leinen :c, zuübertragen.

Den Ursprung dieser Kunst haben wir in Indien, Persieu,China, überhaupt im Orient zu sucheu, wo sogar nach demBerichte des .-^nAel. üovo» der Tafeldrnck von Büchernschon vor Christi Geburt bekannt gewesen seyn soll. >) DieJesuiten , wi'lche dort als Missionäre lebten, und Sprache,Sitten und Küustc dieser Völker studierten, geben indessen denTafeldrnckcn von Chinesischen Büchern ein jüngeres Alter.Die von ihnen beschriebene Art des Verfahrens ist bei derStabilität der Chinesen in allen ihren Künsten wahrscheinlichnoch jetzt die nämliche. Das znm Druck Bestimmte wird zu-nächst durch einen Schönschrciber aus ciu feines durchsichtigesPapier copirt, uud diese Copie auf eine polirte Holztafel be-vcstigt; dauu werden alle Züge der Schrift mittelst einer Ra-diernadel auf das Holz eingeritzt uud hierauf erhaben ausge-schnitten, indem alles um und zwischen den Buchstaben, be-findliche Holz mit feinen Schncidewerkzengen herausgeschnittenwird. Die dadurch erhaben erscheinenden Buchstaben werdenalsdann mit Tusche bestrichcn und ein feines, weißes oderfarbiges Papier durch ein gelindes Ueberfahren auf die eineSeite desselben abgedruckt. Fast alle große Bibliotheken be-

1.) ^»z;<zl. kn^<:il tillilivtli. vati,:. ülust, koiuav I5>>1 p. 419.