Erfindung verschiedener Künste zc. 153
kenner fand im Jahre 1803 in .einem der ältesten deutschen Klöster einige Abdrücke einer vorzüglich schätzbaren Platte ingr. Folio mit der Jahreszahl 1^77, mehreren Figuren, auchmit dem Nameu >VoI5K»iiAlis .4.uri Malier und anderenWörtern in Gothischer Schrift besetzt. Die Platte wurde durchZufall ruinirt.i) — Das älteste Buch mit Kupferstichen,daS in Deutschland heraus kam, war das M«s-»1e lleMpo-lense V. I. 1481.
Für den ältesten Kupferstecher in Deutschland , dem Einigeauch selbst die Erfindung der Kupferstecherkunst zuschreibenwollten,2) halten viele den Israel von Mecheln , dessenVater, der eben diesen Namen führte, ein Goldschmidt warund ebenfalls in Kupfer gestochen haben soll, welches Letztereaber durch Nichts zu beweisen ist. Sein Sohn Israel wurdewahrscheinlich in dem Flecken Mecheln , zwei Stunden vonder Stadt Bocholt an den Grenzen der Grafschaft Zütphen und des Clevischen, hinter Anhalt,— also nicht in der Stadt'Mecheln in den Niederlanden , — geboren. Man nennt ihnbald Israel Meck, bald von Mcckerik, Meodliensis,von Meckenem, auch Israel von Münster , vonMayenz, Moguntliliis, ZNetxo, von Münster , vonBroeckhold,Boeckho.ld, Bo cholt oder Buchholt, welcheNamen sämmtlich aus der willkührlichen Auslegung der Buch-staben I. M. oder I. V. M, entstanden, womit er seine Stückebezeichnet. 2) Mau hat Kupferstiche vom Jahre 1450, diemit I. v. M. bezeichnet sind, welches man dnrch Israel vonMecheln erklärt nnd darans schließt, daß er 1450 zn arbeitenangefangen. Mehrere seiner Blätter verfertigte er zu Bocholt im Münster 'schen uud setzte deswegen auch den Namendieser Stadt, den man nachher ans Mißverständniß seiner
Z.) Reichsanzeiger l«03 Nr. 217.
2. ) Unter Anderen selbst der Italiener I^oma^n in seiner ISva
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3. ) Nachrichten von Kiinstl. u. Kunsts. ir THU S. 27t>. — Mg.
Künstler Lex. 3s Suppl. 1777. S. 130.