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Erstes Buch. Fünfter Abschnitt.
Person beilegte, i) Man schätzt die Anzahl seiner Blätter auf136. Sein letztes ist vom Jahre 1302; daher man vermuthet,daß er 1503 gestorben sey. — Einer der ältesten deutschenKupferstecher, dessen Namen man mit Gewißheit kennt, istMartin Schön, welcher zu Kuleubach, — jetzt Kulmbach ,— von augsburgische» Aeltern, unbekannt in welchem Jahre,geboren und nachher zn Colmar lebte. Er hielt sich lange inItalien auf, wo er »oninartino, AI»rtino äe Seenoder Svlionin und auch sehr häufig Alartino S'^vers-»genannt wurde, weil die Italiener glaubten, er sey ans Ant-werpen. Er fing um 1460 an in Kupfer zu stechen. Prof.Gottsched in Leipzig besaß einen Kupferstich, die Grabtlegung Christi, M. S. bezeichnet, welcher ein früher Versuchvon ihm zu seyn scheint. Er enthält fast lauter Umrisse vonschöner Zeichnung, aber wenig oder gar keine Schattirung.Man soll auch noch einige andere Stücke aus den Jahren1466 und 1467 von ihm haben. Wo sich diese befinden undwas sie darstellen, wird aber nicht angegeben. Von seinemBruder Bartel Schön sollen ebenfalls noch einige Kupfer-stiche von 1479 vorbauden seyn, unter Anderen ein heiligerAntonius, der vom Teufel in die Lust empor gehoben wird,und der dem Michel Angelo so wohl gefallen, daß erihn mit der Feder abgerissen habe. 2) Martin Schön starbzu Colmar im Jahre 1436, als eben Albrecht Dürer zuihm in die Lehre kominen sollte,») worauf ihn sein Vaterdem Michael Wohlgemuth übergab. Dieser wurde1434 zu Nürnberg geboren und starb 1519. Von seinen Ar-beiten wissen wir keine anzuführen. Desto berühmter machtesich seiu Schüler Albrecht Dürer , dessen gestochene Blätter sichauf 104 Kupferstiche belaufen, worunter 4 noch auf Zinn
Z.) Nachrichten von Künstl. u. Kunsts. ir Thl. S. 27k. — Mg.Künstlcr-Lex. 2s Suppl. S. Z34. 135.
2. ) Ladvocat's hist. Handwörterb. 4r THI. Ulm Z7V3. S. 305.
3. ) Nachrichten v. Künstl. u. Kunsts. Zr S. 287. Allg. Künstler-