170 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
rung derselben zugleich mit der Geschichte der Erfindungihrer Kunst.
- S. 67.
Johannes Gutenberg , der wahre Erfinder derBuchdrnckerknnst, stammte aus einem sehr alten mittelrhcini-schen, stiftsfähigen und ritterlichen Patrizicrgeschlechte derStadt Mainz . Aus einem, ehemals in dem Archive der Fa-milie zum Jungen in Frankfurt aufbewahrten Dokumenteweis man, daß Friele — Friedrich — zum Gens fleisch sein Vater, und Elfe zn Gntenberg seine Mutter gewe-sen, daß er einen Brndcr gehabt, der ebenfalls Friele ge-heißen und zu Eltville im Rheiugau gewohnt. Daß die StadtMainz unseres Gutenbergs Geburtsstadt war, ersieht man ausden, der ersten und zweiten Auflage der iu den Jahren 1468und 1472 aus Peter Schöffers Officin hervorgegangenenInstitutionen Justinians , so wie den DecretalenGregors IX. vom Jahr 1473 beigedruckten lateinischenVersen, wo es heißt: „Welche beide Johannes — näm-lich Johann Gutenbcig und Johann Fust — die Stadt Mainz geboren hat." Ueber die Epoche seiner Geburt fiudet mannirgends eine genaue. Auskuuft; sie wird von den Gelehrtenallgemein in die letzten Jahre des I4ten Jahrhunderts und v.Rotteck in das Jahr 1397 gesetzt. Ob Gntenberg in seinemväterlichen Familienhofe zum Gensfleisch, oder in seinemmütterlichen zum Gutenberg das Licht der Welt erblickthabe, ist eben so ungewiß, als von wem er seinen Jugend-untcrricht erhalten. Ans einer ungedruckten, von Schaabzuerst bekannt gemachten Urkunde vom Jahr 1Z32 erhellt, daßFriele Gcnsfleisch Stammvater der beiden Gens-fleischischcn Familienzweige, in seinem Hofe zumGenöfleisch, nach der damaligen Sitte der adeligen Patrizier-familien einen „K indervfassen" gehalten. Unser Gnten-berg hat demnach wahrscheinlich seinen ersten wissenschaftlichen
Z.) Carl v. Rotreck's allgem. Gesch. 8te Äufl, 5r Bd. S. 2^k,