178 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
derselben zu verhindern. Aus dem Zerfallen in vier einzelneStücke erkennen wir aber
3) deutlich den Gebrauch von Setzbr eitern undh i n eing esctzten Buchstaben, folglich die erstenElemente der Bnchdrnckcrkunst, welche demnachGutcnberg nicht mit hölzernen Tafeln, sondern durchAneinanderreihung beweglicher Buchstaben aus-geübt und folglich der einzige Erfinder und Leiter des ganzenWerks gewesen sey.
4) Läßt sich daraus, daß derselbe Sachen, die zumDrucken gehörten, durch einen Goldschmied verfertigen ließ,so wie aus der Erwähnung des Bleikanfes in Drit-zehens Klage mit großer Wahrscheinlichkeit schließen, daßGutcnberg sich schon beweglicher Buchstaben ans Blei be-dient habe, indem er solches zu seinen übrigen erwähntenKünsten, dem Steinschleifen und Spicgelpolircn nicht brauchenkonnte, und der Goldschmied Düne ausdrücklich erklärt, daßer für zum Drucken gehörige Sachen an hundertGulden bei ihm verdient habe.
Wo und wodurch Gutcnberg zuerst aus die Idee seinergroßen Erfindung geleitet wnrde, ist nicht bekannt. Vielleichtwurde dieselbe durch das Anschauen der schönen Aufschriftender in Mainz und der Umgegend häufig ausgegrabenen rö-mischen Gefäße in ihm erweckt; vielleicht mich durch denAnblick seines Siegelrings, wahrscheinlicher durch die vonFormschueidern in Holztafeln eingcschnittcnen Buchstaben.Schaab vermuthet, daß er zuerst seine hölzernen Tafelnin einzcle Buchstaben zerschnitten habe; und diese Vermuthnngwird durch Daniel Speckltn, welcher, nach seiner Straß-burger Chronik, solche Buchstaben gesehen, gewissermaaßcnbestätigt. Er sagt von ihnen: „sie wareiz von Holz geschnit-ten, und ganze Worte und Sylbe» hatten neben Löchleiu,daß man sie mit einem Drat oder starken Faden konntezusammen fassen." Das Ausschneiden und der Gebrauchsolcher Bnchstabcn aus hölzernen Tafeln hatte große Schwierig-