Erfindung der Buchdruckerkunst. 177
Gutenberg gesagt, sie sollten Jemanden nach der Presse schicke»,er fürchte, daß man sie sehe, und habe seinen Diener hinge-schickt, nm sie zu zerlegen "
Der Goldschmied Johann Düne erklärte als Zenge,„daß Gutenberg ihn vor beiläufig drei Jahren bei hundert Gul-den habe verdienen lassen, blos für Sachen, welchezum Drucken gehörten,"
Ein anderer Zeuge, Midehart Stock er, sagt unsvon Andreas Dritzchen die Worte gehört zu haben: „Helfeihm Gott, daß das gemachte Werk in der Gemeinschaft ver-trieben — verkauft — würde, so hoffe und traue er, ausallcu seinen Nöthen zu kommen."
Dieß das Wesentlichste der Zeugenaussagen vor demgroßen Rathe zn Straßburg . Durch das am 1?, Dezember1439 erfolgte Urtheil wurde dem beklagten Gntenberg seinAntrag richterlich zuerkannt, ihm aber und seinen GesellschafterRieffe uud Heilmann auferlegt, die Wahrheit des eingegangenenVertrags durch eiuen Eid zu bekräftigen; auch solle Guten-berg noch besonders schwören, daß ihm die erwähnten 85Gulden von den Verstorbeneu nicht seyen bezahlt worden.
Aus den Erklärungen sowohl der Kläger und des Be-klagten, als der Zeugen, geht nun hervor: 1) die Bestätigungalles dessen, was wir von den geheimen Beschäftigungen Gn-tenbergs in Straßburg und den Verhältnissen zwischen ihmund seinen Gesellschaftern bereits oben erzählt haben.
2) Daß Gutenberg sich von Conrad Sahspach eine Buch-drnckerpresse habe verfertigen lassen, die in Andreas Dritzehcn'sWohnung aufgerichtet gewesen, und daß in derselben vierStücke gelegen, die durch zwei Schrauben zusammengehaltenworden seyen, so, daß wenn man diese öffnete, die vierStücke dergestalt aus einander fielen, daß man nicht mehrerkennen konnte, was es vorher gewesen; daß endlich Guten-berg nach Andreas Dritzehcn's Tode ängstlich besorgt gewesen,es möge Jemand diese Stücke sehen, und daher Alles auf-geboten habe, dieses so geschwind als möglich durch Zerlegung
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