Erfindung der Buchdruckcrkunst. 18l
Reinhard Brnmsar, aus dem Geschlechte der Brömser vonRüdesbeim, und Hennchin von Rodcnstein-einKapital von 150 Goldguldcn aufnahm und es Gntenbcrgzustellte. Gewiß aber war dieser bei seiner gewohnten Thätig-keit mit der Verfertigung neuer Werkzeuge uud Fortsetzungseiner Versuche im Kleinen zur endlichen Ausführung seinergroßen Idee beschäftigt; und uur seiue, in Strasburg schonbewiesene, ängstliche Besorgnis), es möge Jemand von seinemGeheimnisse etwas erfahren, mag Ursache seyn, daß wir so«oenig von seinem Treiben in dieser Zeit mit Bestimmtheitwissen. Endlich schien er sich aber überzeugt zu haven, daßihn seine geheimen Arbeiten, das Buchstabenschnitzeu, Presscn-uud Formenscrtigen, die ihn schon unendliche viele fruchtloseVersuche, Zeit, Mühe und Geld gekostet hatten, doch nichtzum Ziel führen würden, und noch eine Menge Requisitenerforderlich wären, zu deren Anschaffung seiue Kasse nichthinreichte. Er suchte sich also einen thätigen und reichenGesellschafter nnd fand diesen im Jahre 1450 in der PersonJohann Fust's, einen der reichsten Bürger von Mainz .
Wir verlassen hier unseren Gutcnberg auf kurze Zeit,um seinen neue» Gesellschafter etwas näher kennen zu lernen,worauf wir den Faden seiner Geschichte von Neuem auf-nehmen werden.
§. 67.
Johann Fust stammte aus einer bürgerlichen Familie,welche durch zwei Jahrbundertc in der Stadt Mainz in geistlichenund weltlichen Aemtern und in Reichthum und Ansehen stand.Er nannte sich nie anders als Fust, und so nannten ihn auch,sein Schwiegersohn Peter Schöffcr und alle ihn betreffen-den öffentlichen Akten. Auch sciu Sohn Johann, sein BruderJacob und alle ihre Verwandten und Abkömmlinge schriebensich noch ein halbes Jahrhundert lang Fuji- Nur sein EnkelJohann Schöfser, der, wie wir weiter unten hören wer-den, sich so viele Unwahrheiten zu sagen erlaubte, nauute ihnim Jahre 1505 in der, Dedication der von ihm gedruckten