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282 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.

deutschen Uebersetzung des Livius an den Kaiser Maxi-milian nicht Johann Fust, sondern Johann Faust ,von welcher Zeit an sich fast alle Glieder dieser Familie nichtmehr Fust, sondern Fan st schrieben. Vor Anfang deöl4ten Jahrhunderts findet sich in keiner Urkunde der StadtMainz ein Fust. Der Erste kommt in einem alten Zinsbucheder Pfarrei St. Quintin vor, bei welcher 14ZZ ein Herr-mann Fust zum Glöckner angenommen wird. Auch wirddort ein Jacob Fust, Herrmann's des Bartscheerers Brudererwähnt, von welchen Beiden Einer, wie vr. Schaab ver-muthet, des Buchdruckers Johann Fust's Vater war. Von ,da an kommen in öffentlichen Urkunden sehr viele Fuste vor,die theils geistliche, theils weltliche Aemter bekleideten. Einerderselben wurde im Jahre 1^t38 zum Richter bei dem well-lichen Gerichte in Mainz ernannt; damals eine selteneAuszeichnung für einen Bürgerlichen. Er hieß Niklas Fust,und führte in seinem Wappen die zwei Fust'schen Hackenoder Äugeln mit einer geballten Faust im oberen Winkel. Erwar Goldschmied und in dem Schreckcnsjahre 1462 ersterBürgermeister. Sein Wappen ist ganz das nämliche, wie mansolches in Johann Fust's Druckwerken findet, und besteht ansden zwei Hacken oder Angeln, aber ohne Faust, woraus zuschließen, daß der genannte Niklas Fust zu einer anderen Liniegehörte. Wir übergehen die übrigen Fuste oder Fauste, wiesie sich später nannten, es kommen derselben bis ins LöteJahrhundert noch sehr Viele vor. Wir bemerken hier nur,daß das bürgerliche Geschlecht dieses Namens mit dem adeli-gen der Faust von Aschaffenburg durchaus in keinenverwandtschaftlichen Verhältnissen stand. Die Letzteren warenschon im 15ten Jahrhundert in Aschaffenburg ansäßig uudLehnträger des Kurfürsten von Mainz. Ein Johann Faust war im Jahre 1646 adeliger Stadtschulthciß zn Aschaffenburg Sein Sohn Johann heirathete 1561 die Tochter eines deradeligen Geschlechter des Hauses Limburg zu Frankfurt und kam dadurch in diese Gesellschaft. Ihr Wappen ist von