Erfindung der Buchdruckerkunst.
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dem der Mainzer Fauste ganz verschieden. Das Schild derselbenenthält statt der Angeln eine geballte Faust, ans dem Hclmeist eine Krone und darüber ein einfacher gekrönter Adler.Diese Verschiedenheit der W.ippen beurkundet allein stbon dieGeschlechts - Verschiedenheit der Mainzer und AschaffcnburgerFanste, welche Letztere im Jahre 1724 mit Georg FriedrichFaust zu Aschaffenburg ausstarben.
Unser Johann Fust von Mainz , der uns hier allein in-tcrcssnt, scheint, wie Gulenbcrg, in den letzten Jahren desl4ten^ Jahrhunderts oder zu Anfang des I5tcu geboren zu seynund sich der Rechtswissenschaft gewidmet zu haben. Er war,wie aus den Nekrologien der Dominikaner Kirche iu Mainz vom Jahre 1473 erhellt, mit einer Margaretha verhei-rathet, deren Familiennamen gänzlich unbekannt ist Mit ihrerzeugte er zwei Kinder, einen Sohn, Namens Johann,der sich in den geistlichen Stand begab und durch seine Ge-lehrsamkeit und Tugend zu hohen geistlichen Würden gelangte,und eine Tochter Christina, welche Peter SchöffersChcfran wurde. Von Johann Fust '6 Geschwisternnennen die öffentlichen Urkunden nur einen Bruder: JacobFust, welcher Goldschmied und Bürgermeister zn Mainz war.Johann Fust war ein sehr reicher und unternehmender Mann,welcher von seinem Vrnder, dem Goldschmied, bei der Zu-richtung und Vervollkommnung der Werkzeuge, bei der Schei-dung, Mischung uud dem Gießen der Metalle Rath und Hülfehaben konnte. Die Goldschmicdekuust war damals von größeremUmfange als jetzt und griff in mehrere andere, ihr verwandteKünste ein. Die Goldschmiede waren Graveurs, Cisselcursund Gießer, und standen mit den Malern und Formschneidernin Berührung, Wir wissen, daß Gutenberg sich schon inStraßburg des Goldschmieds Dünne bediente. In Mainz mochte er sich zu gleichem Zwecke an Johann Fust gewendet,und in ihm einen zur Ausführung seines Vorhabens besonderstauglichen, dabei zugleich vermögenden Mann gefunden haben,der auch das zum Geschäft erforderliche Geld schießen konnte