Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
Seite
189
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Erfindung der Buchdruckerkunst. 189

jedem Buchdruckerjungen, der ausgelernt hatte,bei seiner Lossprechung Einen dieser Guten-bergischen hölzernen Buchstaben zum Beweise seinererlangten Fähigkeit zn übergeben, wodurch sich ihre Zahl noth-wendig mit jedem Jahre vermindern mußte. Die sichtbareBenutzung dieser hölzernen Typen beweist, daß man sich ihrerwirklich bedient habe. Auch befinden sich in der königlichenBibliothek zu Paris Fragmente einiger der ersten Versuche derBuchdruckerkunst, die unverkennbare Merkmale der hölzernenTypen an sich tragen, und von den ersten Bibliographen für sol-che Drucke gebalten werden. Ale erste Versuche mit dem Tafel-drucke und mit beweglichen hölzernen Lettern gingen allerWahr-scheinlichkeit nach aus Gmenbergs und Fust's Druckerei hervor:

1) ABCoarien oder kleine lateinische ABC-Bücher,von welchen sich aber kaum ein Fragment bis auf unsereZeit mag erhalten haben, wenn nicht dasjenige ein solchesist, welches Vr. Schaab in Mainz besitzt und das nach sei-ner Beschreibung alle Kennzeichen des Alterthums und desHolztyxeudrucks an sich trägt. Es scheint seiner Beschaffenheitnach niemals zn einem öffentlichen Gebrauche bestimmt gewe-sen zu seyn und wohl nur ein Probeabdrnck, in dessen Buch-staben vr. Schaab die ächten Gn tenbergi scheu Ar ty-pen erkennen will.

?) Horarien oder kleine Gebetbücher, die nach Ver-breitung der Buchdruckcrkunst gegen das Ende des 15tcn Jahr-hunderts ihres schnellen Absatzes wegen allenthalben in zahl-loser Menge gedruckt wurden, wovon sich aber ebenfalls ausjener ersten Zeit der Kunst schwerlich mehr Eins, oder auchnur ein Bruchstück davon erhalten.

2) Confessionalien oder sogenannte Vcichtspicgel,welche ein Vcrzcichniß aller möglichen Sünden enthalten, dieein Mensch begehen oder begangen haben kann. Diese Sün-denregister, die nur den Raum vou wenigen Seiten füllen,wurden deswegen gewöhnlich den Gebetbüchern, oder früherden Donaten beigefügt. Einen solchen Donat mit beigedrnck-