190 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
tcm Confessionale fand einst der Neapolitaner Mariange-lus Accursius während seines Aufenthaltes am Hofe Kai-ser Carl's V. in Deutschland zu Anfang des löten Jahr-hunderts. Er war auf Pergament mit großer und roherSchrift gedruckt. Da Accursius nach den lügenhaften undprahlerischen Schlußschristen der von Johann Schöffergedruckten Bücher den Johann Fnst für den Erfinder derBuchdruckcrkunst hielt, schrieb er auf die erste Seite diesesDonats: „Johann Fnst, ein Mainzer Bürger, seyder Erfinder der Buchdruckerkunst;" und setzte hin-zu: „aber dieser Donat mit dem Confessionalewurde vor allen zuerst gedruckt i. I. 1450." Ac-cursius hält demnach die Donate und Confefsionalien für dieersten Versuche der Buchdruckerkunst in Mainz . Von Hei-necke sah ein solches mit einem ganz mit den nämlichen Ty-pen gedruckten Donat zusammengebundener Confessionale inder St. Genovefcn-Bibliothek zu Paris , und sagt davon: beideseyen mit beweglichen Lettern, die sehr ungleich gewesen, ge-druckt; deswegen und weil sich die Druckerschwärze an einigenStellen nicht abgedruckt, habe der damalige Bibliothekar M er-cier gegen ihn behauptet- „diese Wcrkchen seyen mitbeweglichen Holztypen gedruckt; er glanbe, daßdieser Donat mit dem Confessionale derjenigesey, von welchem Accursius rede." Dieses schätzba-re Denkmal der ersten Mainzer Drucke ist in der Zeit der fran-zösischen Revolution aus der St. Gcnovefenbibliothek zu Pa-ris verschwunden, ohne seither wieder entdeckt werden zu kön-nen.
4) Endlich Donate, worauf als ein, im Mittelalterallgemein gebrauchtes Schulbuch nach der Verbreitung derBuchdruckerkunst alle Buchdrucker ihre Spcculationen gerichtetund dasselbe in zahlloser Menge und in unendlich vielen Aus-gaben zu Tage gefördert. Da sich aber in den Händen derJugend selten ein Buch lange ganz erhält, darf man sich nichtwundern, daß von den Donaten keine vollständige Exemplare,