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Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
und Donat geheißen hat. Trirhcmins verstand unter demNamen Katholiken nichts Anderes, als nach dem eigentlichenSinne dieses Wortes: ein allgemeines Buch. Damitstimmt auch von Hein ecke in seiner IlZee K<?nei-. p. 2S3übcrcin, und die Kölner Chronik nennt jenes Büchclchenwirklich einen Donat. Auf Balbi' s Katholikon ist dieAnwendung des Tafeldrucks kaum denkbar; zur Aufbewahrungder Holztafcln zu diesem großen Werke wäre ein ganzes Hauserforderlich gewesen.
Ausser dem Tafeloruckc, der mir bei kleinen Sachen an-wendbar, bedienten sich aber Gutenberg und Fust auch gleich-zeitig schon beweglicher Buchstaben, die aus Holzgeschnitzt waren. Der Mainzer Dichter Arnold vonBerg er, der um die Mitte des löten Jahrhunderts in derBuchdruckerei des Franz Böhme «ls Corrector angestellt war,sagt in seinem Gedicht auf die Buchdrnckerkunst, von Guten-berg und Fnst:
„Sie schnitten aus leichtem Holz die erstenBuchstaben, welche Jeder anfverschidene Artgebrauchen konnte; ihnen kam Peter, mit demZunamen Schöffer zu Hülfe, und wurde imStechen bald gewandter als die Anderen."Auch von diesen hölzernen Buchstaben haben sich Mehrerebis auf unsere Zeiten erhalten; man hat sogar solche, inFormen zusammengehalten, schon bei Gutcuberg in Strasburg gesehen; und der französische Akademiker Camus hat dieMöglichkeit bewiesen, mit hölzernen Lettern zn drucken.Mehrere derselben befanden sich noch in den neueren Zeitenin Mainz , wovon Professor Bodmann in den 1780erJahren einige an sich brachte Nach seiner Beschreibung warensie von Birubaumholz, ungefähr Zoll lang, viereckig,durch Würmer und den Gebrauch beschädigt, und hatten obenein Loch, durch welches sie eingefädelt und zusammengehaltenwerden konuteu. Viele mochten indessen in Mainz schwerlichnoch vorhanden gewesen seyn, da dort der Gebrauch bestanden,