Erfindung der Buchoruckerkunst. 187
Mainzer Biirger, da ihm doch wohl bekannt war, daß dessenFamilie zn den alten, adeligen Patrizicrgeschlcchtern der StadtMainz , »nd nicht zu den bürgerlichen, wie sein Schwieger-vater Fust gehörte. Ebenso erkennt man Schöffers Prahlereienin den Schlnßschristen seiner Druckwerke, wenn Trithemiusihn dcu Schwiegersohn des ersten Erfinders nennt, und ihnnebst Fust in eine Parallele mit Gutenberg setzt, indem ersagt: „diese drei Erfinder hätten beisammen im Hause zumJuugen gewotmt,"
„Zuerst druckten sie mit hölzernen Tafeln, worin dieBuchstaben eingeschnitten waren -c." erzählt Trithemius , undbezeichnet in dieser Stelle die erste Epoche der Buchdrucker-kuust iu Mainz , nämlich die tabellarische durch vesteHolztaseln. Es sind deren wirklich noch Einige vorhanden.Unter Anderen besitzt die königliche Bibliothek zu Paris zweiderselben, worin die Buchstaben erhaben und verkehrt eiuge-schnittteu sind. Gutenberg und Fust verfielen wahrscheinlichaus den Gedanken, ABE-Täfelchen, einige kleine Gebete undkurze Auszüge aus größeren Grammatiken als Kleinigkeitenund erste Versuche aus Holztaseln einzuschneiden und abzu-drucken, welches leichter war, als die einzelen Buchstabe» ausfreier Hand zu schneiden und sie dann mühsam zusammen zusetzen. Solche kleine und allgemein brauchbare Sachen ließeneinen schnellen Absatz hoffen, und darum mußte es Gutcnbergund Fust hauptsächlich zu thun seyn. Wenn aber PeterSchöffer dem Abt Trithemins von einem Kat Holikon er-zählt, welches Jene während der Dauer ihrer Gesellschaft,noch i.or der lateinischen Bibel, mit hölzernen Tafeln gedruckthaben sollen, so ist darunter keineswegs das erst nach auf-gehobener Gesellschaft aus Gutenbergs neu errichteter Druckereiim Jahr 1460 erschienenen Katholiken von Johann Balbi,sondern nach der einstimmigen Meinung aller Bibliographeneine Sammlung von Auszügen ans größeren Grammatikenzu verstehen, welche man Donate nannte, nach einem altenSchulmanne, welcher eine Grammatik für Schulen geschrieben