Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
Seite
200
Einzelbild herunterladen
 
  

200 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.

HZzeiligc Bibel gedruckt, die nach dem einstimmigen Urtheilealler Bibliographen nur durch das verbesserte GusiverfahrenPeter Schöffers entstanden seyn konnten. Sie sind daher zurnähereu Bestimmung der Epoche, wann derselbe diese Ver-besserung eingeführt, von großer Wichtigkeit und beweisen, daßsolches schon im Jahre l454 müsse geschehen seyn. Allespätere Ablaßbriefe von den Päpsten Sirtus IV., Jnno-centius VIII. u. m. a^, deren es noch eine Menge giebt,und von welchen mehrere ebenfalls in Mainz gcdrnckt wurden,-sind für unseren Zweck von geringerem Interesse.

Den zweiten Rang unter den Erstlingen der Guteuber-gischcn Drucke behauptet dieMahnung der Christenheit wider die Türken

oder

der Kalender vom Jahre 1455,welcher von dem Königl. Baieriscken Hofbibliothekar Docenin dem ehemaligen Jesnitenklostcr zu Augsburg entdeckt worden,und sich jetzt in der königl. Bibliothek zu München befindet.Es ist ein Aufruf au die Häupter der Christenheit, die Waffengegen die Türken zu ergreifen, die bekanntlich am 18. Mai1453 Constantinovel erobert, beginnt mit einer Anrufung Got-tes und besteht ans 12 Abtheilungen, wovon Jede mit demNamen eines Monats überschrieben ist, ohne aber die Tageund Namen der Heiligen, wie die gewöhnlichen Kalender zuenthalten. Unter der Überschrift: Hartmandt oder Ja-nuar steht der erste Aufruf, an den Pabst gerichtet, nachwelchem, nutcr deu Uebcrschriflen der anderen Monate dieAufrufe oder Bitten an den römischen Kaiser, an die Könige,Erzbischöffe, Bischöffe, Herzoge und die freien Städte folgen.Der Monat December enthält eine Schildernng der Gefahren,mit welchen die ganze Christenheit durch die Türken bedroht,und schließt mit dem Wunsche:Eyu Gut heilig nnwc Jahr."Am Schlüsse der ersten Abtheilung steht die Jahreszahl mitden Worten:Als ma zclc nach die gcburtoffeubar Aieeeei^Vjähr." Da nun der Aufruf an den Pabst mit den Worten