Erfindung der Blichdruckerkunst. 211
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in gr. Fol, mit semigothischer Schrift, ohne Signatur, Custo-den, Blattzahlen und Initialen, in gespaltenen Columnen, wo-von jede 66 Zeilen, und das ganze Werk 374 Blätter ent- ,hält. In der ganz neuen Schlußschrift, die in keinem Fnst-Schöfferischcn Druckwerk vorkommt, wird das Druckjahr 1460und die Stadt Mainz als der Druckort angegeben. ObgleichGuteuberg seinen Namen nicht nennt, so giebt er sich dochgenugsam zu erkennen. Denn in der ganzen Welt gab esdamals nur zwei Druckereien: die semige nnd Fnst-Schöffer-sche, welche beide sich in Mainz befanden. Wäre das Ca-tholikon ein Produkt der Letzteren gewesen, so würden Fustnnd Schöffer, die in allen ihren Druckwerken ihre» Namen,oft mehr als nöthig war, ans Prahlsucht in die Schlußschrif-ten setzten, dieß hier gewiß nicht unterlassen haben. Guten-berg aber, der edle, sanfte und schüchterne Mann, schrieb seineganze Erfindung und die Resultate derselben dankbar blos derGüte Gottes zu. Vielleicht aber nahm er auch deswegen An-stand, sich zu nennen, weil man nach der damals allgemeinherrschenden Meinung, die öffentliche Ausübung einer mecha-nischen Kunst mit dem Adel für unverträglich hielt. Uebngensbeweist die, sowohl von den Typen der 4!Zzciligen Bibel, alsvon den, nach der Auflösung der Gesellschaft erschienenen Fust-Schöffcrschen Druckwerke ganz verschiedene Typengattnng desCatholikon zur Genüge, daß solches ein Produkt der neuenGutenbcrgischen Presse sey, wofür es auch jetzt von allenBibliographen anerkannt wird.
Was den Inhalt des Catholikons betrifft, so enthält das-selbe eine weitläufige lateinische Grammatik und ein etymolo-gisches Wörterbuch. Der Verfasser, ^oannes <Ze Ks-Idls,auch «t e ^»nriÄ genannt, weil er aus Genua gebürtig warwelches im Mittclalter lateinisch ^»nn->, hieß, lebte in derzweiten Hälfte des I3ten Jahrhunderts und war, obgleich ans
einer adeligen Familie abstammend, ein gelehrter Dominikaner
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