Erfindung der Buchdruckerkunst. 213
In der Bibliothek d> Lords Spencer z. Althorp i Exemplar- - Bibliothek des vr. Kloß zu Frankfurt 1. -
Mehrere andere Exemplare sollen sich noch in Privathän-den befinden. Sehen wir nun auch nach der Druckerei vonFust und Schöffer und ihrem Treiben nach der Trennungvon Gutenberg .
§. 71.
Durch den Besitz einer vollständig eingerichteten Druckereihatten sie auf mehrere Jahre den Vorsprnng vor Gutcnbcrg ge-wonnen, und sich der großen Vortheile versichert, die ihnenaus dem Verkaufe ihres ersten Druckwerkes zufließen mußte».Sie hatten Gutenbergs Druckerei aus dem Hofe zum Jungenin Fust's Haus zum Humbrccht iu der Quintiliansgasse ver-legt, welches nun ebenfalls das Druckhans genannt wurde.Im Besitze aller zum Druck der lateinischen Bibel gebrauchten,Lettern und anderer, nach Peter Schöffers verbesserten Ver-fahren gegossenen Typen, brachten sie schon 18 Monate nachihrer Trennung von Gutenberg ein Werk zu Staude, dasnoch jetzt als das größte Meisterstück der Buchdruckerkunst,von keinem anderen an Schönheit und Pracht übertroffen,als das herrlichste Denkmal der kaum erfundenen Kunst, dieBewunderung aller Kenner erregt. Es ist dieß das berühmteund allen Bibliographen bekannte
?«irlteriuio.Das erste Druckwerk der Welt, welches durch die Be-nennung des Druckers uud des Drnckortes und die Bezeich-nung des Tages und Jahres seiner Erscheinung eine voll-ständige Datirung enthält. Die ganze Auflage ist auf schönesPergament mit fortlaufenden Zeilen, in großem FolioformatMit prachtvollen Initialen gedruckt und jetzt eine so kostbareSeltenheit, daß noch im Jahre 1817 der. König von Frank-reich bei der Versteigerung der Bibliothek des Grafen Mac-Carthy in Toulouse , dessen Exemplar, obgleich sechs Blätteran demselben fehlten, um 12,000 Franken für die königliche