Erfindung dcr Buchdruckerkunst. 215
Buchdrucker in dcr Regcl nur wenige Exemplare ihrer Druck-werke auf Pergament drucken ließen, so mußte» Fust undSchöffcr bei dem Druck des Psalteriums auf seineu täglichenGebrauch im Chor Rücksicht nehmen und dazu das haltbarereMaterial wäblen. Nach den wenigen Exemplaren, die manvon diesem Psalter noch kennt, mögen übrigens mir wenigedavon abgedruckt worden seyn. So viel man bis jetzt weiß,sind von dieser ersten Auflage nur noch 8 Exemplar vorhanden,und zwar:
In der kaiscrl. Hofbibliothck zu Wien 1 Er.
- - königl. Bibliothek zu Paris 2 Er.
- - königl, Bibliothek zu Dresden 1 Er., welches nur
aus 121. Blättern besteht.
- - königl. Bibliothek zu Windsor 1 Er.
- - Großhcrzogl. Bibliothek zu Darmstadt 1 Er.
- - Bibliothek des Lords Spencer 1 Er.
- einer unbekannten Bibliothek in England 1 Er.
Kaum waren zwei Jahre verflossen, so war die ersteAuflage vergriffen, und schon am 29tcn August 1459 er-schien die
zweite Auflage des Psalteriums,ebenfalls ganz auf Pergament, mit den nämlichen Initialenin ihrem herrlichen Farbenschmuck und mit den nämlichengrößeren und kleineren Typen, kurz eben so prachtvoll alsdie erste, nur in einem etwas größeren Format, weil jenefür die hohen Lesepulte im Chor zu kurz war. Auf der Rück-seite des letzten Blattes befindet sich wieder die Schlußschrift,mit dcr vollständigen Datirnng, in welcher Peter Schöffcr:Peter Schoiffer und zum erstenmale oierious genannt wird.Diese zweite Auflage des Psalters hat nur 136 Blätter undeine von der ersten ganz verschiedene, innere Einrichtung.160 Psalmen folgen hier z. B. nach der Ordnung der Bibel,und füllen mit den sie begleitenden Antiphonen, Hymnen undGebeten die ersten 102 Blätter. Die letzten Blätter enthaltendie Vigilien, die Vesper und Gebete dcr vornehmsten Jahres-