220 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
und unbekannten Privatbibliothcke» befinden, und deshalb hierÜbergängen werden.
In dem nämlichen Jahre 1462 erschien, wenige Monatevor diesem großen Bibelwcrkc aus Fnst's und SchöffersOsfizin auch eine kleine aber sehr merkwürdige Schrift:
Diethers, Churfürsten zu Mainz Manifest widerAdolph von Nassau ,
dessen Zweck war, einen öffentlichen, staatsrechtlichen Beweiszn führen, daß Diethcr unrechtmäßigerweise vom Pabst undKaiser seines Erzbistbums entsetzt worden, um durch diesesManifest Hülfe und Unterstützung gegen seine Feinde zn er-wirken. Es war der erste gedruckte Akt der Diplomatie oderdie älteste zur'Erreichung politischer Zwecke gedruckte Schrift,und wurde in vielen Ercmplaren gedruckt, an die benachbartenFürsten, Städte und Corporationen versendet, anch an öffent-lichen Orten angeheftet. Seine Datirung beschränkt sich blosauf die Angabe des Tages nnd Jahres: Dienstag nach demSonntage Lätare — 4. April — 1462, ohne Benennung desDruckers und Druckortcs.
Dieser Mangel einer vollständigen Datirnng veranlaßtebei mehreren Bibliographen Zweifel: aus welcher von denbeiden, damals in Mainz bestandenen Druckereien diesesManifest hervorgegangen sey. Nach einem Manuscripte einesunbekannten Mainzer Schriftstellers, welcher die FehdeDiethers von Jscuburg mit dem ihm vom Papst undKaiser entgegengesetzten Adolph von Nassau beschreibt, eignetden Druck desselben der Officin Johann Gutenbergs , undauch Lcbmann's Spcyercr Chronik dem ersten Buchdruckervon Mainz zu, ohne dessen Namen zu nennen Aber dieTypen des Manifestes beweisen nnwidcrlcglich, daß es nichtGntenbergs, sondern Fust's und Schöffer's Offizin angehöre-Anch läßt es sich nicht denken, daß Gutenbcrg das ManifestDiethers gegen Adolph gedruckt habe, da er und seine Familiezur Partei des Letzteren gehörten; der ihn, wie wir weiter