Erfindung der Buchdruckerkunst. 221
unten sehen werden, einige Jahre später unter seine Hof-cavalicre aufnahm.
Bon diesem Manifeste kennt man nur noch drei vorhan-dene Exemplare. Das erste befindet sich, im Stadtarchivezu Frankfurt a> M., das andere in der königlichen Hosbibliothekzn München , und das dritte besitzt der Lord Spencer zu Althorp.
Die Fehde zwischen dem Erzbischof Diether vonJsenburg und dem, zu seinem Nachfolger ernanntenAdolph von Nassau führte nach der Erscheinung des ebenerwähnten Manifestes eine, für Mainz höchst tranrigeKatastrophe herbei, die zugleich den dortigen Pressen aufeinige Jahre Stillstand gebot, aber für die Geschichte derBuchdrnckcrkunst und ihre schnelle Verbreitung in andere Län-der von der größten Wichtigkeit war.
§. 72. ,
Seit der Regierung des Bischofs Adelbert aus demHause der Grafen von Saarbrücken hatte die StadtMainz so ansgedchnte Freiheiten besessen, daß sie sich füglichzn den deutschen Freistädten zählen konnte. Diese Freiheiten,in welchen sie sich selbst gegen den kriegerischen ErzbischofSiegfried III. von Epstein im Jahr behauptet,wurden ihr sowohl von den nachfolgenden Erzbischöfcn, alsvom Kaiser bestätigt. Sie erfrente sich derselben auch unterDiether von Jsenbnrg, und war daher, als Papst Pius II. ihn auf den Antrag eines Theils der Mainzer Domherrenseines Erzbisthums entsetzte, die Domherren an seiner StelleAdolph von Nassau erwählten und hierauf beide Parteien zuden Waffen griffen, dem Erzbischof Diether treu geblieben.Dafür suchte Adolph sich zu rächen und durch List und Ver-rätherei der Stadt sich zn bemächtigen. Es gelang ihm nurzu gut. In der Nacht vom 27ten auf den Wtcn October1462 wurde durch den Verrath verworfener Einwohner dieStadt durch Adolphs Anhänger erstürmt, ihre edelsten Bürgerermordet, die Meisten ihres Vermögens beraubt uud aus derStadt vertrieben. Nur Wenige blieben zurück, und an diesen