Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
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223
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Erfindung der Buchdruckerkunst. 223

Spur ihrer Thätigkeit mehr, so wie überhaupt über das Lebenund Treiben Gntenbergs bis zum Jahr 1465 ein tiefesDunkel waltet.

§- 73.

Auf St. Antoninstag 17tcn Januar 1465 ernannteihn der Kurfürst Adolph II. zu seinem Hofcavalier, mit derBestimmung: was er als solcher lebenslänglich zn genießenhabe. I» dem ihm hierüber ausgefertigten Anstellungbricscheißt es im Eingange:Adolph ic. bekennen, das wirhaben angesehen, annemige und willige Dinst,die uns und unserm Stift uuser lieber getruwerJohann Gudcuberg gethan halt zc," Unter diesenangenchmen und willigen Dienste» verstand der Kurfürst uichtseine große Erfindung, sondern vielmehr jene, die er ihm beiseiner Fehde mit Diclhcr geleistet hatte, wodurch die wei-ter oben geäußerte Vermuthung, daß Gutenberg zur ParteiAdolphs II. gehört, bestärkt zu werden scheint. Gutenberg ,dem es in Mainz ohnehin nicht mehr behagen mochte, begabsich unaufgefordert an das Hoflager des Kurfürsten nach Elt-ville im Rheingan, wohin er auch seiue Druckerei bringenließ. Dort wohnte» auf ihren Gütern die Brüder Heinrichund Nicolaus Bechtermünz aus einem alten adeligenMainzer Patriziergcschlechte, das in Mainz einen eigenengroßen Hos, zum Frauenstein oder Bcchtelmünz, besaß.Der ältere Bruder Heinrich hatte eine Grethe aus der Fa-milie der vou Schwalb ach zur Frau, und mit ihr einenSohn Johann, und eine Tochter Elfe, die sich im Jahre1464 mit dem, ebenfalls in Eltville wohnhaft gewesenen JacobSorgenloch, genannt Geußsleisch verheirathet, wodurcheine nahe Verwandtschaft zwischen der Gutcnbergischen undBechtcrmünzischen Familie entstanden. Diese verwandtschaft-lichen Verhältnisse scheinen eine nähere, freundschaftliche Ver-bindung zwischen unserem ' Gutenberg und dem Vater derElse herbeigeführt haben. Gutenberg war alt und konnte oderwollte, vielleicht wegen seines Hofdienstes sich nicht »lehr mit