238 Zweites Buch. Sechster Abschnitt.
nach dessen 15 lk erfolgten Tode — erschienen, so würde Jo-hann Schöffer sich wohl schwerlich, im Widersprüche mit seinesVaters aufrichtigem Geständnisse, eine solche Lüge erlaubt ha-ben, durch die er, da ihn Niemand zu widerlegen wußte, überdie Geschichte der Erfindung der Buchdrnckerkunst im ganzenlöten und 17ten Jahrhundert ein tiefes Dunkel verbreitete,welches die Städte Straß bürg und Haar lein benutzten,Gutcnberg und seiner Vaterstadt Mainz die Ehre dieser Er-findung streitig zn machen, die erst durch die Erscheinungjener Annalen beiden wieder vindizirt wurde.
Das letzte Buch, welches Johann Schöffcr druckte, wardie dritte Auflage der Bambergischen Halsgcrichts-ordnung. Da diese mit vollständiger Datirnng am 2vtenMai 1531, und im Monat August des nämlichen Jahrs daserste Druckwerk seines Nachfolgers Jvo Schöffcr erschien,so ist nicht zu bezweifeln, daß Johann Schöffer in dieserZwischenzeit gestorben sey. Er hinterließ vier Kinder: Jo-hann, Anna, Ursnla und Hilgard, von denen nichtsweiter bekannt ist, als daß sie 1535 noch Eigenthümer desDruckhauses waren, ohne jedoch an der Druckerei selbst Antheilzu haben.
Es ist oben schon erwähnt worden, daß auch PeterSchöffers jüngerer Sohn Peter Buchdrucker war. Er be-saß, als väterliches Erbe, das Haus zum Korb genannt, undwar mit einer Katharina verheirathet, deren Familiennamenicht bekannt ist Mit ihr erzeugte er einen Sohn, der in derTanfe den Namen Jvo erhielt und sich in der Folge ebenfallsder Buchdruckerkunst widmete. Peter Schöffer's , des Sohnes,Vermögensverhältnisse scheinen sich schon sehr bald ans unbe-kannten Ursachen verschlimmert zu haben. Denn im Jahr1511 sah er sich genöthigt, bei dem St. Petcrsstifte zu Mainz ein Capital von 50 Goldguldeu aufzunehmen und dafür eineGüldc von 3 Goldgnlden auf sein Haus zum Korb zu kon-stituireu, und noch im nämlichen Jahre hatte er der Wittweeines gewissen Ulrich Jsenkrämers gegen einen gewissen Geld-