260 Zweites Buch. Siebenter Abschnitt.
gothische Form und entscheincn zum erstenmal in der Schlnß-schrift des Alnmotrnetu« von 1470.
Das dritte Typengeschlecht bilden die Missalt Wen,von welchen es ebenfalls eine größere und kleinere Gat-tnng giebt, die beide in ihrer Form durch die abgerundetenKöpfe sich auszeichnen. Die größere Gattung diente nur zumDrucke der Chorbüchcr; die kleinere, welche die eigentlicheMissaltype war, wurde nach den geschriebenen Meßbücherngefertigt und zu ihrem Drucke verwendet.
Die vierte Typengattnng sind die schönen Bibeltupcn,mit welchen die Mainzer lateinische Bibel von 1462 gedrucktist. Sie ist die schönste von allen Mainzer Typen und ver-räth nur wenig von der eckigen semigotischen Form. Selbstdie wenigen Reste von Ecken sind sanft abgerundet, welchesdie Schrift nett und der schönsten lateinischen ähnlich macht.
Im Jahr 1467 brachten Conrad Schwcynheim undArnold Pannarz in Rom die ^ntiqu», eine Art lateini-scher, aufrecht stehender Buchdruckerschrift ans, wozu thuenwahrscheinlich die besseren Manuskripte, die sie in Italien ge-funden, znm Vorbilde gedient haben. Ulrich Han , Johannvon Speycr, und besonders Ianson vervollkommneten die^.iitilju» und Günther Zeyner führte sie in Dentsch-land ein.
Griechische Buchstaben findet man schon in den ausder Fnst- und Schöfferschen Offizin in Mainz hervorgegangcncn?ar»llc>xiK ^ioerouis; aber sie waren schlecht nnd ungestaltet;etwas besser die im Schwcynheimischen vellius zu Rom von1469. Um diese Zeit goß Anton Zarrotus aus Parma ,der von 1469 bis 1504 zu Mailand druckte, sehr niedlichegriechische und lateinische Typen. Das erste ganz griechischeBnch, Constantin Laskaris Grammatik, druckte Dio-nysius Paravisinus zu Mailand 1476. Im Jahre 1481veranstaltete daselbst Johann Crestonus, ein Carmeliter-mönch von Piaccnza, die Ausgabe eines lateinischen nndgriechischen Psalters, und 1488 druckte Bernardin