Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
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263
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Verbreitung der Buchdruckerkunst zc. 263

wie die Cursivschrift bei dem lateinischen Drucke, zur nöthigenUnterscheidung besonderer Stellen bei der Frakturschrift haben.Wie sich also die liegende Cursivschrift von der stehenden An-tiqua, so unterscheidet sich die runde Schwabacher von dergebrochen geraden Fraktur. Da Peter Schösfer 149!^ dieChronik der Sachsen mit eben dieser Schrift gedruckthat, so ist fast zu vermuthen, daß der bei der Unterschrift vonBrcitenbachö Reisen als Drucker angezeigte Erhard Rewichvon Utrecht , welcher als Maler diese Reise mitmachte, nurfür den Herausgeber des Buches zu halten, das Buch selbstaber von Peter Schöffer gedruckt und auch diese Schriftvon ilnn hervorgebracht worden sey. Denn außerdiesen Reisen ist kein Werk mehr vorhanden, das den NamenRewichö führte zc.

Woher diese Schrift den Namen Schwabacher hat,ist weder bemerkt noch untersucht worden. Da sie in Mainz zit Stande gekommen ist, so kann sie von der Stadt Schwa-bach in Franken nichts Anderes erhalten haben, als daß sichSchöffer dabei eines Künstlers ans dieser Stadt bedient, dernach der Gewohnheit jener Zeit von seinem Geburtsorte derSchwabacher genannt wnrde.

Die andere deutsche Schrift, mit welcher wir gewöhnlichjetzt drucken, und die wir ihrer gebrochenen Ecken wegenFraktur nennen, ist ans halbgothischcr Schrift entstanden,so wie diese vorher aus der Mönchsschrift geformt und um1/t70 in dic Drnckerei aufgenommen war. Wie unsere Fraktnrsich allmählig ausgebildet, und wer zuerst in jetziger Gestaltdamit gedruckt habe, ist wohl so gar sicher noch nicht zubestimmen.

Es waren mit der erstgenannten Schwabacher bis znrErscheinung der ganz geformten Fraktur manche Verändcrnngcnvorgenommen worden, wobei sie von der ersten Form baldmehr, bald weniger abging, und öfters sich der nachbcrigenFraktur näherte. Allem Vermuthen nach hatten die damalsin Nürnberg sich gebildeten Schönschrciber oder Modistcn