Berühmte Typographen :c.
281
drncker, übernahm die Druckerei seines' Vaters und that fürdie lateinische Sprache, was dieser für die griechische gethanhatte. Von der Tochter des Aldus, deren Namen man nichteinmal kennt, weiß man nur, daß sie an einen gewissen^ulio entone von Mantua vcrheiralhct war, dem sie einenSohn gebar, der in der Tanfe den Namen seines Vaters erhielt.
Die Verdienste, die sich Aldus der ältere um die Wissen-schaften erwarb, sind oben knrz angedentet worden. Nichtminder verdient machte er sich auch nm die Verbesserung derBnchdruckcrknnst, welche durch ihn ungcmcin vervollkommnetwurde. Er enthielt sich der bisher gewöhnlichen Mönchsschrift,und führte die sogenannte .^ntiqr,-» ein; erfand die Cnrsiv-lcttcrn, die er bei einem gewissen i<'i-!,»oe5o<i von Bologna verfertigen ließ, und druckte damit 1501 den Virgil; ver-besserte auch Vieles iu den Unterscheidnngszeichen und war derErste, der sich des Colon's uud Semicolon's bediente.
Nach seinem Tode wurde, wie schon oben erwähnt, seineDrnckerci von seinem Schwiegervater Andreas von Asola unddessen beiden Söhnen mit gleicher Thätigkeit fortgesetzt. Sievollendeten zunächst die von ihm bereits angefangenen Werke,benutzten die von ihm in großer Anzahl hinterlassenen Revisio-nen und Kollationen, unterließen anch nicht, in ihren Vor-reden zu denjenigen Ausgaben, zn welchen er durch seinegemachten Vorarbeiten hauptsächich beigetragen, dieß jedesmalgewissenhast zu bemerken, und verwendeten stets die lobens-würdigste Sorgfalt auf die Correkthcit und Schönheit derDrucke. Ausgezeichnet sind in dieser Hinsicht unter ihrengriechischen Ausgaben: Pausanias, Strabo , die griechi-sche Bibel der 70 Dolmetscher, Artemidorus,Plutarchs Lebensbeschr»ibuugcn, verschiedene Com-mentare des Aristoteles, Appolonius Rhodius,Acschylus, Xenophon, Galenus , HippokratesU. s. w.; unter ihren lateinischen: Terenz, Livius , Plau-tus, Plinius, Celsus, Macrobius , SiliusItaliens, Valerius Flaccus, Claudian , Justin,