282 Zweites Buch. Achter Abschnitt.
Curtius, Sucton, Ausonius und noch viele anderegriechische, lateinische und italienische Werke, die größteulhcilszum erstenmal gedruckt erschienen und von den gleichzeitigenGelehrten nach Verdienst gewürdigt wurden.
Nach dem Tode des Andreas von Asola erstanden zwi-schen seinen und Aldus hinterlasseuen Söhnen Streitigkeitenüber die doppelte Erbschaft, und die Aldinische Druckerei ge-rieth auf lange Zeit in's Stocken. Es scheint, daß dieInteressen derselben bisher ungetbeilt geblieben und daß dieSöhne des Andreas, die sich gewöhnt, solche, als die Ihrigezu betrachten, nicht geneigt waren, die Ansprüche der recht-mäßigen und natürlichen Erben gelten zu lassen, noch denNutzen des Geschäftes, dem sie so lange vorgestanden hatten,mit ihnen zu theilen.
§. 85.
Indessen war die Familie des Aldus von Asola, wo ihrlängerer Aufenthalt der wissenschaftlichen Bildung eher nach-theilig als nützlich gewesen wäre, nach Venedig zurückgekehrt,wo sie von den vielen dortigen Gelehrten mit der größtenAchtung und Zuvorkommenheit aufgenommen wurde. Derjüngere Sohn Paul erregte sogleich ihre Aufmerksamkeit, unddie ausgezeichnetsten Gelehrten als: k>. Lembo, Sn<I»lelo,lioiiamion, lieZ'. ?ool, Ren. lisinbei-to, K»«v Oontariniund besonders k. L IZKnstio, sämmtlich vertraute Freundeseines verstorbenen Vaters, beciferten sich, ihn mit ihrenRathschlägen zu seiner ferneren wissenschaftlichen Ausbildungzu uittcrstützcn.
Der Eifer, mit welchem Paul sich dem Studium derVeredtsamkeit widmete, hatte einen so schädlichen Einfluß aufseine ohnehin schwächliche Gchindheit, daß er in eine lang-wierige Krankheit verfiel, die um so vcrdrüßlichcr war, alsdie Aerzte ihm alles Lesen und den Gebrauch vou Büchernuntersagte». Als sich endlich nach einigen Jahren seine Ge-sundheit etwas gebessert hatte, kehrte er auch zu seinen ge-wohnten Studien zurück.