Druckschrift 
1/2 (1834)
Entstehung
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284
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284 Zweites Buch. Achter Abschnitt.

aufgab, besuchte er mehrere ältere Bibliotheken Italiens , umMaterialien für seine künftigen Ausgaben zn sammeln. Umdiese Zeit wurden ihm die Lehrstühle der Beredsamkeit' zuVenedig und Padua angetragen, die er aber ausschlug, umsich mit ungetheilter Sorgfalt' seinem Drnckereigcschäfte zuwidmen. Allein zwei Jahre später erhoben sich neue Zwistig-keiten zwischen ihm und seinen beiden Oheimen, die auchUrsache waren, daß in den folgenden drei Jahren nur eineinziges Werk:I.e vo^o <ie l>urvni" aus seiner Presse her-vorging. Im Jahr 1540 gelang es ihm endlich, die Gesell-schaft mit seinen Verwandten aufzuheben, und führte er nundas Geschäft unter dem Namen der Söhne des Aldusallein fort. Er trat nun mehr und mehr in die Fußstapfenseines Vaters. Da indessen das Feld der ungcdruckten griechi-schen Schriften schon ziemlich aufgeräumt war, so befaßte ersich vorzüglich mit der lateinische» Literatur, uud man kannversichert seyn, in allen seinen neuen Auflagen immer einigeVerbesserungen, theils im Texte, theils in den Noten oderSchotten zu finden.

Im Jahr 1646 macht er eine zweite Reise nach Rom und vcrheirathete sich dort mit Margaretha AdoniTochter des Girolamo und Schwester von Carlo und Ri-ualdo Adoni, die ihm 1647 einen Sohn gebar, dem erin kindlichem uud achtungsvollem Andenken an seinen Vaterin der Taufe den Namen Aldus gab. Außer diesem gebarsie ihm in der Folge noch zwei Söhne, welche beide schonim Kindesalter starben, und eine Tochter, die er später1673 au einen jnngcn Mann vcrheirathete, der als Advo-kat in gutem Rufe stand Als er nach Venedig zurückge-kehrt war, widmete er sich seinen literärischen und typogra-phischen Arbeiten mit solcher Anstrengung, daß er sich dadurcheine mehrjährige Krankheit zuzog, zu welcher sich noch ei»heftiges Augeuübcl gesellte. Gleich wohl gingen während der-selben iu den Jahren 1564 1568 aus seiner Druckereiviele trefflich ausgestattete Werke hervor. Eben so wenig