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BerühiMe Typographen :c.

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mit erlangten Kenntnissen anzufüllen, welches die literärischeGewandtheit seiner ersten Jugend beweiset. Er hatte mehrdie Eigenschaften eines Gelehrten, als die eines Mannes vonGeschmack; wenigstens vermißt man in seinen literärischmArbeiten öfters jenes richtige Urtheil nnd jenen feinen Takt,welchen Paul Manutius so hohem Grade besaß.

Die verschiedenen Begebenheiten seines Lebens scheinenzu beweisen, daß ein gewisser unruhiger Geist ihm nichterlaubte, lange, glücklich und zufrieden an einem und dem-selben Orte zu leben, sich längere Zeit mit einerlei Gegen-ständen zu beschäftigen und sich an eine bestimmte Lebensweisezu gewöhnen. Auch haben wir ihn als Buchdrucker, Secretärdes Senats und Professor der schönen Wissenschaften kennengelernt, der nach einander zu Venedig, Bologna , Pisa undRom gewohnt, obgleich er beinahe noch in seinen bestenJahren starb.

Seine Werke sind größtcnthcils die eines Gelehrten,besonders eines Grammatikers, der sehr wohl wußte, was erschrieb und eben so auch die Sprache kannte, in welcher erschrieb. Welcher Unterschied aber demungeachtet zwischenseinem, nnd dem nicht minder correkten und stets weit elegan-teren Styl seines Vaters Paul!

Ueber das Schicksal der großen Aldinischen Bivlioihck sinddie Nachrichten der Gelehrten verschieden. Nach Einigenwnrde sie nach Aldus des Jüngeren Tode zerstreut, nachAnderen aber zwischen seinen Neffen und Gläubiger» getheilt.

§- 87.

Die viunte oder ^unte zu Florenz undVenedig

Um die nämliche Zeit, als die berühmteste nnter allentypographischen Offizinen zu Venedig ihre Arbeit begann,gründeten zwei Florentiner, I^no-^ntn»i<i ^unta. und seinBruder IMii>i>o zu Florenz und Venedig zwei Buchhandlungenund Buchdruckereien, die nicht nur ebenfalls ihre Glanz-