304 Zweites Buch. Achter Abschnitt.
reich verhängten Verfolgungen ans, und begab sich bereits1549 nach Genf , wo sich seit 1541 auch Calvin befand.Er schrieb hier einige Werke, übersetzte auch des ErasmusAlberus Schrift: „der Barfüßer Mönche Eulen-spiegel und Alkoran" ins Französische, veranstaltete sehrschöne Ausgaben mehrerer anderer Werke nnd vermehrte denEulen spiegel mit einem zweiten Theile, wie solcher 1560zu Genf in einer Dnodezauflagc erschien Von seinen-son-stigen Verhältnissen hat man keine Kunde, und selbst die Zeitseines Todes ist nicht genau bekannt. Man weiß nur so viel,daß er im Jahre 15W nicht mehr am Leben war.
§. 90.
Unter den auegezeichneten Typographen des löten Jahr-hunderts verdient auch Michael von Nascosan eineehrenvolle Erwähnung. Er war, unbekannt in welchem Jahre,zu Amieus geboren, nnd widmete sich nach einer gründlichenwissenschaftlichen Ausbildung ziemlich frühe schon der Buch-druckerei. Im Jahr 1530 begab er sich nach Paris nnd er-richtete dort eine eigene Presse. Obgleich er sehr wohl ein-sah, wie schwer es sey, lateinische und besonders griechischeWerke fehlerfrei zn drucken, so siegte doch sein Fleiß nnd derWunsch, durch seine Arbeiten Anderen nützlich zu werden,über alle Bedenklichkeiten, nnd im Jahre 1532 gab er ,,«e-levtionek! ^ttivae Immune 1'üomae AIl>Ki«tri eto." heraus, wo-mit er in Paris dcbütirte. Diesem Werke folgten in dennächsten Jahren der ^lvinnu«, die Grammatik von Theo-dor Gaza nnd des Nicol. Clerardi griechische In-stitutionen und Meditationen.
Nachdem er sich mit Glück in griechischen Ausga-ben versucht hatte, ging er mit leichterem Muthe an dieLateinischen und machte den Anfang mit den rhetori-schen Werken, von welchen er noch im Jahre 1533: „kv«lol-xki L.Arieolk,e inventions llinlevtik» likrl oum loannisMlittl>»ei?kri8«emii sotioliis und Oiveroni« ^usoul. c>«»estio-nes ovm Lero-llili et tZkorZii V»IIae vouimkiiwriis" erscheinen