306 Zweites Buch. Achter Abschnitt.
widmet halte, starb Vascosan in hohem Alter unter der Re-gierung Heinrichs III. im Jahr 1576. Man zählt nichtweniger als 297 Ausgaben, ohne die Menge von oft wieder-holten Auflagen, die im Vc>laufe seines 44jährigen Bnch-druckerlebcns aus seinen Pressen hervorgegangen sind. Erhinterließ, vermuthlich aus seiner ersten Ehe, eine Tochter,die er an einen feiner Gesellschafter, Friedrich Morelli ver-heirathete, welcher nachher ebenfalls königlicher und Universitäts-buchdrucker und Buchhändler wurde, uud sich sowohl durchseine gelehrten Kenntnisse als seine typographische Thätigkeitgroßen Ruhm erwarb. Aus seiner zweiten Ehe hatte Vasco-san zwei Söhne, Peter nud Michael, von welchen der Ersteream 13ten April 1542, der Zweite am 23ten August 1545geboren war. Beide scheinen sich einem anderen Berufe ge-widmet zn haben; denn in dem Verzeichnisse der Pariser Buchdrucker des 1(>ten Jahrhunderts findet man weder denNamen des Einen noch des Anderen, und ihr Schicksal istganz unbekannt.
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Die Pariser Bnchdrnckergeschichte des Mcn Jahrhundertserwähnt auch noch mehrerer Mitglieder der Familie M orelli,die sich als Gelehrte und Typographen rühmlichst ausgezeich-net haben, und daher ebenfalls nicht übersehen werden dürfen.Der Erste dieses Naniens, der in den Annalen der Bnch-druckerknnst erscheint, ist
Wilhelm Morelli, in dem Flecken I.e ^illeul inder ehemaligen Grafschaft Mlontiun in der Normnndie vonarmen Eltern geboren,, die sür seine Erziehung uud wissen-schaftliche Bildung wenig zu thun vermochten. Dieß hinderteihn indessen nicht, sich gründlich zu unterrichten und mitallem Fleiße den Wissenschaften zu widmen. Den erstenBeweis seiner erlangten Kenntnisse lieferten im Jahr 1545seine gelehrten Commentare zu Cicero's Büchern ile Mmbus,welche Morelli dem Kanzler der Pariser Universität/ JacobSpifamins, zueignete, den er in seinem Briefe bat: „ut k»8