Berühmte Typographen :c.
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Architektur, welches mit vielen architektonischen Zeichnungengeschmückt und wie alle seine Ausgaben, mit den elegantestenTypen gedruckt erschien. Im Jahre 1571 erhielt er das Di-plom als königlicher Typograph, welches Amt er 1531 seinemSohne Friedrich abtrat und zwei Jahre darauf, am 17tenJuli 158Z im sechzigsten Jahre seines Lebens starb. Er hin-terließ mehrere Söhue, Michael, Friedrich und Clau-dius, von welchen die beiden letzten ebenfalls ausgezeichneteTypographen wurden, Friedrich aber uuter allen Morelli'ssich durch seine Gelehrsamkeit den größten Ruhm erwarb.
§, 9Z.
Friedrich Morelli II., Friedrich's Sohn, übertrafsowohl an Kenntuisscu, als durch seiue Schriften uud Aus-gabeu alle seine Vorgänger und ersetzte der gelehrten Weltden Vcrlnst, den sie durch deu Tod Jener erlitten hatte. > Erzeigte von Kindheit an eine außerordentliche Lernbegierdc, undmachte sast in allen wissenschaftlichen Kenntnissen so schnelleFortschritte, daß er schon in seiner frühesten Jugend Beweiseeiner seltenen Gelehrsamkeit ablegte. Als seiu Vater im Jahr1576 die von Matthäus Toscanus aus dem Hebräischenin lateinische Verse übersetzten Psalmen Davids heraus-gab, begleitete er dieses Werk mit einer Dissertation, i» wel-cher er die verschiedenen Arten dieser Gesänge, deren Anzahl sichüber vierzig belief, auf die kcnntuiß- und lichtvollste Weiseerklärte. Daß ihm sein Vater im Jahr 1581 die Stelle alsköniglicher Typograph abtrat, ist bereits oben erwähnt worden.
Keiner unter allen Typographen hat vor ihm noch soviele uud ehrenvolle Aemter begleitet als Friedrich Morelli,der jüngere, die er zu einer Zeit, in welcher die typographischeKunst, diese Erhalten» der Wissenschaften, durch die Unwis-senheit und blos handwerksmäßige Ausübung so vieler Buch-drucker in Frankreich allmählig iu gänzlichen Verfall zu ge-rathen drohte, allein seinen ausgezeichneten und seltenen Kennt-nisse» und Verdiensten verdankte. Zuerst wurde er könig-licher Typograph, daun Dolmetscher, hieraus Pro-