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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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38 Trstes Kapitel. Zahlung, Geld und Metall.

realen Befriedigung aber es bietet die unbedingt sichere Be-friedigung durch zirkulatorische Verwendung.

Demnach ist das Gemeinsame an allen Zahlungsmitteln:der Inhaber verwendet sie zirkulatorisch, sobald er in die Lagekommt, Werteinheiten zu leisten; die Befriedigung des Inhabersberuht also nicht im Besitze an sich, sondern im Besitze mit derAussicht auf künftige Verwendung zum Zahlen.

Der Unterschied hingegen ist folgender: pensatorische Zahlungs-mittel können immer auch technisch verwendet werden und be-friedigen den Inhaber dadurch jedenfalls auch real; bei chartalenZahlungsmitteln ist dies zwar oft, aber nicht immer der Fall;es wird also nicht als wesentliche Eigenschaft betrachtet; diereale Befriedigung ist zwar zulässig aber sie ist nicht er-forderlich.

Das einzig Sichere beim Gelds ist also die zirkulatorischeBefriedigung, und gerade hieran nimmt der Laie fast immerAnstoß; das kommt ihm verdächtig vor, insbesondere dann, wenndie begleitende reale Befriedigung fehlt, was bei so vielen Geld-arten offensichtlich der Fall ist.

Wie kommt es, daß der Laie hierbei so mißtrauisch ist?Vermutlich ist er es aus folgenden Gründen: Eine lytrischeSchuld, denkt er, kann nur vermindert oder getilgt werdendurch Lieferung einer Sache (Pfund Erz) oder vielleicht auchdurch Lieferung einer vom Staat an deren Stelle gesetztenanderen Sache (Silber), jedenfalls aber nur durch solche Sachen,die auch außerhalb der Rechtsordnung betrachtet noch an sichein wirtschaftliches Gut sind. Nun gibt es aber Chartalstücke,wie z. B. alle Scheine, die außerhalb der Rechtsordnung be-trachtet, kein wirtschaftliches Gut sind: was soll der FetzenPapier , an sich betrachtet, noch vorstellen? Offenbar ist erdann ein Nichts.

Der so redende Laie hält es also für erlaubt, die Zahlungs-mittel aus der Rechtsordnung herauszurücken, sie einer bloßnaturalen Beurteilnng zu unterwerfen und sie, wenn ihr Stoffdann kein wirtschaftliches Gut mehr ist, zu verwerfen. Er ist in