§ n. Änderungen der Währung.
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Zunächst wollen wir annehmen, daß die hylogenische Normunverändert bleibe. Dann ist nur die Abnützung der umlaufendenStücke zu beachten. Wenn keine hylodromischen Einrichtungenbestehen, wird sich die Abnützung dadurch kundgeben, daß derPreis des hnlischen Metalles steigt. Wer nun das valutarischeGeld nach dem hnlischen Metall beurteilt, was man tun kann,sobald man ausdrücklich sagt, daß man es tue, der wird sagen,daß das valutarische Geld gegen das hylische Metall im Wertezurückgehe; dann aber hat man für ren Begriff des Werteseine andere Grundlage gewählt. Wer bei unserer Grundlagebleibt, der muß sagen: das hylische Metall steigt — gegen dasvalutarische Geld.
Diese Entwicklung wäre zu vermeiden gewesen, wenn manschon in alten Zeiten gesagt hätte: valutarisch sind nur dieneuen Stücke; sobald aber eine Abnützung von der und derHöhe eingetreten ist, werden die Stücke akzessorisch. Dann hättejedermann die Zahlungen an den Staat in abgenutzten Stückengeleistet, während der Staat selber stets in vollwichtigen Stückengezählt hätte. Das sogenannte Passiergewicht hätte also nichtüber die Geltung oder Nichtgeltung des Stückes entschieden,sondern über dessen valutarische oder akzessorische Eigenschaft.
Man hätte also durch Aufstellung eines „avozentrischen"Passiergewichtes ohne weiteres diesen „Verfall" der Währungverhindern können — aber in älteren Zeiten lag der Staat nochganz in den Fesseln der Fiskalität, und es geschah also nicht.Die dadurch eintretende Änderung der Währung (insofern derPreis des hvlischen Metalles nun stieg) war ganz einfach ob-struktionell: der Staat, dem die abgenutzten Stücke zuströmten,gab sie wieder aus, weil sie sich in seinen Kassen stauten, undso trat eine säkulare Änderung ein. Im ganzen Mittelalter undin einem großen Teil der Neuzeit ist diese Erscheinung fast inallen Ländern beobachtet worden. Man hielt sie für unabwend-bar — während sie nur eintrat, weil der Staat den Entschlußfaßte, auch abgenütztes Geld wieder auszugeben. —
Von ganz anderer Art ist die Änderung der hnlogenischen
Knapp, Theorie des Geldes. 2. Aufl. 13