198 Zweites Kapitel. Grdnung des Geldwesens im Inlands.
Folge der Tatsache, daß wir die Preise in lvtrischen Einheitenund nicht nach Metallmengen ausdrücken und zwar nicht nur diePreise, sondern alle auf Zahlung hinzielenden Verbindlichkeiten.Man kann diese Tatsache bedauern, aber man kann sie nichtableugnen; auch wird man sie schwerlich wieder aus der Weltschaffen: der nominale Chartalismus ist nun einmal da!
Auch ist er für den inneren Verkehr, nach Ausschluß desMetallhandels, ganz unschädlich wegen der amphitropischenStellung des wirtschaftlich tätigen Einzelwesens: dasselbe Geld,welches man nimmt, gibt man auch.
Schon im Anfang unserer Betrachtungen haben wir diesgelegentlich hervorgehoben. Es sei nun aber zu allem Über-flusse gesagt: dies ist ganz allgemein bei allen Übergängen zueiner anderen Währung richtig, sowohl bei allen absteigendenals auch bei allen aufsteigenden Änderungen. Ist die Änderungabsteigend, so wird der scheinbare Verlust beim Nehmen aus-geglichen durch den entsprechenden Gewinn beim Geben. Ist dieÄnderung aufsteigend, so wird der scheinbare Gewinn beimNehmen wieder ausgeglichen durch den entsprechenden Verlustbeim Geben. So kommt es, daß Änderungen der Währung fürden inneren Verkehr, nach Ausschaltung des Metallhandels, nurdurch sekundäre Veränderung mancher Konjunkturen wirksamwerden in einer wirtschaftlichen Gemeinschaft, in der fortwährendTausende von Konjunkturen sich ändern, die ganz andere Ursachenhaben und weit wichtiger sind — so daß jene sekundären Ver-änderungen mancher Konjunkturen gar keine besondere Rollespielen.
Die üblichen Betrachtungen, wie der Übergang zu eineranderen Währung auf den inneren Verkehr wirke, sind ganzunzulänglich, so lange dabei die amphitrovische Stellung derIndividuen übersehen wird und so lange man den charta-listischen Sinn unserer Zahlungsverbindlichkeiten außer achtläßt. Wird aber beides in Betracht gezogen, fo erkennt mansofort die ganz unbedeutende Wirkung der Wührungsänderungen,sowohl der absteigenden, als der aufsteigenden — immer unter