206 Drittes Kapitel. Oer Geldverkehr mit dem Auslände.
und das Münzpari ist von selbst das intervalutarische Pari.Sage mir, wie viel englische Sovereigns aus dem Pfund feinenGoldes geschlagen werden und wie viele deutsche 20 Markstückebei uns aus dem Pfund feinen Goldes: dann rechne ich dirdas Münzpari aus; und dies ist selbstverständlich das inter-valutarische Pari für England und Deutschland .
Diese höchst verbreitete Meinung ist aber, wie leicht ersicht-lich, ganz falsch; und zwar aus zwei Gründen. Erstens gibtes nicht immer ein Münzpari. Zwischen England und Mexiko gibt es kein Münzpari, da hier Silber und dort Gold zuvalutarischem Gelde ausgeprägt wird. Ebenso gibt es keinMünzpari, wenn das eine Land Metallwährung, das andereLand Papierwährung hat. Wenn also das Münzpari nur mit-unter, aber nicht immer, da ist, so könnte es nur mitunter, abernicht immer, das intervalutarische Pari sein.
Der andere Grnnd ist der: auch wenn ein Münzpari be-steht, wie zwischen Deutschland und England , so bewegt sich derintervalutarische Kurs dennoch, wie jedermann weiß. Das Münz-pari hat gar nicht die Folge, daß es ein intervalutarischesPari gibt. Aus dem zweifellos bestehenden Münzpari folgtnicht, daß das Pfund Sterling an der Berliner Börse einenfesten Kurs in Mark hat, sonst könnte ja dieser Kurs gar nichtschwanken, was er doch bekanntlich tut.
Das Münzpari, wenn überhaupt ein solches besteht, darfauch deshalb nicht als intervalutarisches Pari aufgefaßt werden,weil es nicht immer zwischen den beiderseitigen valutarischenGeldarten besteht. Es könnte sein, daß eine Münze in einemLande das valutarische Geld ist; eine andere Münze aus gleichemMetall könnte im anderen Lande zwar vorkommen, aber alsakzessorisches Geld. So war es mit den englischen Goldmünzenund den italienischen 20 Lirastücken lange Zeit: ein Münzparigab es, aber wie soll dies von Bedeutung sein für den englisch-italienischen intervalutarischen Kurs, da ja in Italien das goldene20 Lirastück akzessorisch war!
Um noch einmal auf das Beispiel des intervalutarischen