228 Drittes Kapitel. Der Geldverkehr mit dem Auslände,
Vergleich zu dem der Silberländer heben oder senken, so kommtauch dies im Wertverhältnis der Edelmetalle mit zum Ausdruck,obgleich gar keine Änderungen in der Produktion oder demVerbrauch jener Metalle auf industriellem Wege eingetreten sind. —
Es soll nun versucht werden, dies im einzelnen etwas deut-licher auszuführen, natürlich auch nur in schematischer Weise.
Etwa ums Jahr 1850 und in den folgenden Jahren tratdie damals unerhörte Steigerung der Goldproduktion in Kali-fornien ein. Was liegt näher, als zu vermuten, daß nun dasWertverhältnis des Goldes zum Silber sich zu Ungunsten desGoldes verschieben müsse, was ja in der Tat damals eintrat.Man denkt sich: mehr Gold als vorher bei gleichem Silber-vorrat; also wird das Gold, vom Standpunkt der Silberländeraus gesehen, selbstverständlich billiger.
Die später eingetretene, noch viel stärkere Vermehrung derGoldproduktion in Australien und Afrika hat aber bekanntlichdas Gold nicht billiger gemacht (vom Standpunkte der Silber-länder aus gesehen). Vielleicht deshalb — so könnte manmeinen — weil auch die Silberproduktion entsprechend gestiegenoder der Silberverbrauch zurückgegangen ist.
So müssen diejenigen urteilen, die das Wertverhältnis vonSilber und Gold nur aus Produktion und Verbrauch dieserMetalle erklären wollen — was wir für falsch halten. Es istdie rein industrielle Auffassung des Vorgangs; wir setzen ihrdie intervalutarische Auffassung gegenüber und fragen daher:konnte die kalifornische Goldausbeute den Kurs des PfundesSterling gegen den deutschen Taler oder gegen die indische Rupieherabdrücken?
Nehmen wir an, alles neue kalifornische Gold sei nach Eng-land gebracht worden, woselbst es, die Unze zu 3 F 17 sli9 ck, in englisches Geld verwandelt wurde. In der Haupt-sache wurde es bei der Bank eingeliefert, die jenen festen Preisin Banknoten entrichtete. Glücklich der, dem die Quantitäts-theorie einleuchtet: er sagt, das englische Geld wurde ungeheuervermehrt, also verlor es im Kurs gegen das Geld der Silber-