z IS b. Ausland und Inland.
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Indem wir zugeben, daß der innere Verkehr kein baresGeld erfordert, treten wir scheinbar in Widerspruch mit dem,was oben von den Gefahren der akzessorischen Geldarten gesagtworden ist: solche Geldarten, wenn sie negatives Agio haben,können leicht das valutarische Geld aus den Kassen des Staatesverdrängen und jenen Zustand hervorrufen, den wir als Stauungbezeichnet haben.
Wenn nun das valutarische Geld die Barverfassung hat,was wir durchaus empfehlen — dann sind die notalen Geld-arten alle akzessorisch und die meisten und wichtigsten darunterwerden negatives Agio zeigen. Mithin ist zu fürchten, daßsie sich in den Staatskassen ansammeln und das bare Gelddaraus vertreiben: der Staat, beim besten Willen, wird alsovielleicht nach einiger Zeit außerstande sein, Barzahlungen zuleisten. Wie ist diese Gefahr abzuwenden? Wie kann man,angesichts dieser Möglichkeit, den notalen Geldarten eine großeVerbreitung im inneren Verkehr gönnen? Folgt daraus nichtohne weiteres, daß der Staut nur dann bei der Barzahlungbleiben kann, wenn er die Verwendung des baren Geldesauch im inneren Verkehr stets begünstigt? Wie soll er ortho-typisch zahlen, wenn er in der Hauptsache paratypisches Geldeinnimmt?
Diese Erwägungen sind von ernstester Art — aber sie sindnicht durchschlagend. Es wird dabei an eine Verfassung gedacht,welche keine bewußte lytrische Verwaltung besitzt. Man denktsich dabei alle Staatskassen gleichartig beschäftigt, einerseits mitAnnahme von Zahlungen für den Staat, andererseits mitLeistungen von Zahlungen des Staates an die Empfänger —-was ja in der Tat die Aufgabe jener Kassen ist. Wenn es nursolche Kassen gibt, dann ist die Gefahr der Stauung akzessorischerGeldarten wirklich zu befürchten. Aber es kann auch danebenandere Staatskassen geben, denen nur die Aufgabe zufällt, denAustausch akzessorischer Geldarten gegen valutarisches Geld zubesorgen und umgekehrt. Wir wollen diesen Kassen, wenn siebestehen, den Namen der Währungskassen zuteilen und bemerken
Knapp, Theorie des Geldes. 2. Aufl. 18