Druckschrift 
Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
Seite
280
Einzelbild herunterladen
 

280

Drittes Ilapitel. Der Geldverkehr mit dem Auslände.

ist, kann auch für den äußeren Verkehr entbehrt werden, ohnedaß dadurch die Festigkeit der intervalutarischen Kurse erschüttertwürde aber freilich nur dann, wenn exodromische Ein-richtungen der geschilderten Art bestehen.

Theoretisch ist dies Ergebnis sehr wichtig; denn bisherhatte die Barverfassung des valutarischen Geldes, mit der sichanschließenden Hylodromie, ihre Hauptstütze in dem Umstände,daß dadurch die intervalutarischen Kurse leichter zu befestigensind; sie sind aber auch ohne Hylodromie und ohne Barverfassungzu befestigen. Also hat die Barverfassung sozusagen ihre letzteStütze verloren, insofern als man diese Verfassung für theoretischnotwendig gehalten hat. Man braucht nur die bereits bestehendeChartalverfassung in Verbindung zu bringen mit jenen exo-dromischen Einrichtungen und es ist nicht mehr nötig, dasvalutarische Geld hylogenisch zu machen. Gold und Silberwürden nur noch für die Technik nötig sein; in der lytrischenVerfassung wären diese Metalle ebenso entbehrlich wie Bleioder Zinn.

Es wäre dann nur nötig, die Einzelheiten der autogenischenVerfassung des Geldwesens auszubilden; jedenfalls würde dazugehören, daß nur der Staat solche Geldarten schafft; es wäreferner darüber nachzudenken, an welche Regeln der Staat sichzu binden hätte, was die Menge des zu schaffenden Geldes be-trifft. All dies ist aber nicht sehr dringlich denn es soll jagar nicht zu einer solchen Neuerung geschritten werden. Es sollnur zu künftiger Erinnerung hier stehen, daß Geldverfassungenmöglich sind, die sogar feste Kurse zwischen verschiedenen Länderngewähren, ohne daß hylogenische Einrichtungen beibehaltenwerden. Man muß es dem Theoretiker gestatten, diese letzteFolgerung zu ziehen, damit man die Tragweite der Theoriedanach ermißt:

Das Geldwesen ist nicht an den hylischen Gebrauch vonMetallen gebunden, weder für den inneren, noch für den äußerenVerkehr. Alle Metalle könnten so häufig werden wie Wasseroder so selten wie Helium in beiden Fällen wäre noch ein