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Drittes llapitel. Der Geldverkehr mit dem Auslände,
aber es ist kein unheilbarer. Nicht die Chartalität der Zahlungs-mittel ist abzuschaffen, wenn jener Übelstand geheilt werden soll;sondern die Chartalität wird beibehalten, aber durch exodromischeVerwaltung ergänzt — dies ist der Weg, den die schwächerenStaaten im Interesse ihres Kredits betreten sollten. —
Die exodromischen Einrichtungen erscheinen meist unter demGesichtspunkte der Wahl oder der Aufrechterhaltung einer be-stimmten Metallwährung. Das ist ganz zutreffend, wenn dasvalutarische Geld Barverfassung erhalten oder behalten soll, mitbegleitender Hylodromie. Dann wird mit Recht davon geredet,daß z. B. Goldwährung eingeführt oder, wo sie bereits besteht,geschützt werden soll. Denn die Währung, um die es sich handelt,kann alsdann durch Angabe des hylischen Metalles charakterisiertwerden.
Wenn aber von exodromischen Einrichtungen im allgemeinengeredet wird, so ist nicht zu vergessen, daß es theoretisch nichtnotwendig ist, den Umweg der Hylodromie zu wählen. DasGeldsystem, das ein schwächerer Staat wählt, um festen inter-valutarischen Kurs mit einem stärkeren Nachbar zu schaffen,müßte also dann nicht durch Angabe eines hylischen Metalles,sondern durch Angabe des Staates bezeichnet werden, gegenwelchen der Kurs befestigt werden soll. Für Osterreich (1892)hätte man also allgemeiner zu sagen: es wurde exodromischerAnschluß an England erstrebt; und dies geschah insbesonderedurch Wahl des Goldes als hylischen Metalles. Hierdurch wirdes in Helles Licht gestellt, daß der exodromische Anschluß dieHauptsache und die Wahl des Goldes nur ein untergeordnetesMittel dazu gewesen ist. —
Die Befestigung der interoalutarischen Kurse kann nicht er-reicht werden durch die Chartalverfassung der Zahlungsmittelohne weiteres, sondern erst durch Hinzutreten einer exodromischenVerwaltung. Beides zusammengenommen macht den Inhalt derlytrischen Verwaltung aus, welche also viel umfassender ist, alsdie Metallisten glauben. Der Metallist achtet nur auf Herstellungdes Geldes. Der Chartalist begnügt sich damit nicht, sondern