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viertes Rapitel. Übersicht nach Staaten.
Münzfußes valutarisch; die Münzen des älteren Münzfußes,wenn sie noch in Gültigkeit blieben, wurden also akzessorisch —da sie aber wegen ihres höheren spezifischen Gehaltes ein Agioerhielten, traten sie aus dem Verkehr.
Hingegen sind damals alle jene Münzen bares Geld ge-wesen : die neuesten, weil ihr spezifischer Gehalt genau der Normentsprach, zu welcher das Silber grundsätzlich ohne Beschränkungin Geld verwandelt wurde; die älteren, weil ihr spezifischerGehalt — den wir uns vorschriftsmäßig vorstellen — nicht ge-ringer war, als es jener Norm entsprach. Demnach kannte jeneZeit kein notales (oder paratypisches) Geld; das bare (ortho-typische) Geld hatte die Alleinherrschaft.
Ferner war alles Geld Kurantgeld; es gab weder Scheide-geld, noch Geld mit rein fakultativer anepizentrischer Annahme.
Ebenso war alles Geld definitiv; das provisorische (ein-lösbare) Geld war noch nicht zum Vorschein gekommen.
Die Übelstände, die sich aus der sogenannten Münzver-schlechterung ergeben — und die Trostgründe, die in der amphi-tropischen Stellung des Einzelnen liegen, sollen hier nicht wieder-holt werden (vgl. oben S. 40).
Nach dem 4N°" Regierungsjahre der Königin Elisabeth istder spezifische Gehalt der Münzen nicht mehr weiter herabgesetztworden. Hingegen nahm die Abnützung der Münzen immer zuund wurde nicht bekämpft, weil der Staat die nötigen Opfernicht bringen wollte. Diese fortdauernde Abnützung ist nicht ohneEinfluß gewesen auf die wiederholte absichtliche Verringerungdes spezifischen Gehaltes der Münzen, muß aber als ein be-sonderer Vorgang betrachtet werden, da offenbar die Verringerungdes spezifischen Gehaltes weit stärker war als die fortschreitendeAbnützung. Auch ist es offenbar, daß stets die neueren, leichtergewordenen Pfennige dieselbe Geltung hatten wie die alten,schwereren; denn sonst wäre die Verringerung des spezifischenGehaltes gar nicht zu verstehen. Man bedenke nur, daß derganze Vorgang gar keinen Sinn hätte, wenn man alte undneue Pfennige nach ihrem Gewicht hätte gelten lassen. Dann