ZZY viertes Kapitel. Übersicht nach Staaten.
des synchartalen Geldes. Man glaubte, die belgischen, dieschweizerischen, die französischen Stücke wären noch immer bel-gisches, schweizerisches, französisches Geld, je nachdem sie dasGepräge des einen oder anderen dieser Staaten trugen. Esherrscht der Aberglaube an das Gepräge, während das Geprägedurch die gegenseitige, im Vertrag ausgesprochene Akzeptationvöllig gleichgültig geworden war. Jenes Geld war Bundesgeldgeworden, denn die Rechtsordnung ist entscheidend, und nicht derrein technische Umstand des Gepräges.
Da man dies außer Acht ließ, versäumte man, in den Snn-chartalvertrag eine durchaus nötige Klausel aufzunehmen, nämlichdie, wie es zu halten sei, wenn etwa das sunchartale Notalgelddes Bundes, insbesondere das notale Kurantgeld (also diesilbernen Stücke zu 5 Fr.) durch bares Kurantgeld (also in Gold-stücken) zu ersetzen sei. Dieser Gedanke aber tauchte sehr bald auf;weil man eine Scheu gegen das notale Kurantgeld empfand, ohneeigentlich sagen zu können, aus welchem Grunde, trat der ganzabenteuerliche Plan hervor, jeder Staat müsse die silbernenKurantstücke, welche sein Gepräge trügen, in Goldgeld umtauschen.Hierdurch hätte Belgien, dessen Münzstätte am nächsten an London lag und also am stärksten zur Ausprägung des billig gewordenenSilbers in Anspruch genommen worden war, eine ganz un-geheuere Last zu tragen gehabt.
Natürlich mußte jenes Geld als Bundesgeld anerkanntwerden, und der Bund mußte nachträglich einen Maßstab für dieLastverteilung ersinnen, wozu sich am meisten der Maßstab derVolkszahl eignete. Gewiß ist es allein richtig, so zu verfahren;während die Entscheidung nach dem Gepräge ganz falsch wäre,weil dabei die Eigenschaft des Bundesgeldes völlig außer Achtgelassen wird. In der Tat hat man Vergleiche geschlossen, wo-nach jene Umwandlung, falls sie vom Bunde verlangt werdensollte, auszuführen sei. Aber der Vorschlag, nach dem Geprägezu entscheiden, beweist, wie wenig man im lateinischen Münz-bunde begreift, was eigentlich der Inhalt der Verträge be-deutet. Infolgedessen haben sich die Mitglieder in unfrucht-