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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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z 20. Hsterreich 1892 bis 1900.

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verbrennen, so war dies üble Geld, das aus dem Unglücksjahr1866 stammte, verschwunden.

Als selbstverständlich betrachtete man, daß alsdann der Staatdas neue Goldgeld valutarisch behandeln werde; ebenso, daß derStaat die Österreichisch-Ungarische Bank denn diesen Titelhatte die frühere Nationalbank seit 1878 angenommen wiederin den Stand setzen werde, ihre Noten einzulösen. So würdeeine Goldwährung entstanden sein, ganz entsprechend der Silber-währung, welche vom 30. August 1858 bis zum 27. Abril 1859wirklich bestanden hatte. Schwankungen des intervalutarischenKurses gegen die benachbarten Goldländer würden sich dann, sodachte man, automatisch regeln. Von den Banknoten, die jaeinlösbar werden sollten, war keine Störung zu befürchten.

Es ist ganz zweifellos, daß dieser Plan vorschwebte: dasvalutarische Geld sollte Barverfassung mit dem kwlischen MetalleGold erhalten; die Banknoten sollten daneben als akzessorischesGeld mit Einlösbarkeit fortbestehen.

Was aber sollte mit den Silbergulden der österreichischenWährung geschehen? Zum Teil konnte man sie in silberneScheidemünze umprägen; was aber dann davon übrig blieb, sowußte man noch nicht genau, was damit zu tun sei und ließes in Gedanken noch unentschieden.

Dieser Plan entsprach ganz und gar dem, was die metallisti-schen Theoretiker als Ratschlag bereit hatten: Barverfassung desvalutarischen Geldes. Das Abgehen vom Wischen Metalle Silberund der Übergang zum hylischen Metalle Gold wurde von denMetallisten durch die wunderlichsten Gründe unterstützt, als wennes an geänderten Eigenschaften dieser Metalle läge, während esdoch an der veränderten Stellung dieser Metalle in den Nachbar-ländern lag; aber das ist hier gleichgültig; denn jedenfalls stimmteder Rat jener Metallisten mit dem überein, was notwendig war,um eine automatische Regelung der intervalutarischen Kursegegen die Länder der Goldwährung vorzubereiten. Ferner mußtejeder strenge Monometallist fordern, daß die Silbergulden öster-reichischer Währung aus dem neuen Geldwesen entfernt würden.