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Staatliche Theorie des Geldes / von Georg Friedrich Knapp
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Nachträge und Ergänzungen.

Die Annahme zur unbeschränkten Ausmünzung wird vermutlichbleiben; auch wird die Anhäufung von Barschätzen in Gold beiden Zentralbanken bleiben, weil sie vermutlich auch künftig zurRegelung der intervalutarischen Kurse nötig sein wird. Daßaber die unbedingte Bareinlösung der Noten bald wiederkehrenwerde, ist nicht anzunehmen.

Weitaus die wichtigste Frage ist die: ob die früheren Sätzedes Münzparis zwischen den Staaten als Regeln für das inter-valutarische Pari beibehalten werden oder nicht.

Frankreich und Italien sind im 19. Jahrhundert nach Über-windung ihrerPapierwirtschaft", zu den früheren Münzpari-sätzen zurückgekehrt; Rußland und Österreich hingegen haben neueMünzparisätze aufgestellt und das intervalutarische Pari danachneu eingerichtet. Der Rubel, früher 3,24 Mk., wurde auf2,16 Mk. herabgesetzt; der österreichische Gulden, früher 2 Mk.,auf 1,70 Mk.

Dies ist eigentlich jetzt die Hauptfrage, die auch innerhalbunserer Bundesgenossenschaft spielt. Wird Österreich , dessenvalutarisches Geld auf der Börse 1917 so niedrig steht im Ver-gleich zum deutschen valutarischen Gelde, wieder dem altenNormalkurse (100 Kronen ----- 85 Mk.) zustreben? Und was wirdDeutschland tun, welches gegenüber den neutralen Ländern inähnlicher Lage ist?

Es ist aber nicht unsere Aufgabe, über die Zukunft zureden; nur die Erfahrungen der Vergangenheit sollen hierniedergelegt werden.

§ 24.

Über den sogenannten Geldwert.

In solchen Lagen erhebt sich immer wieder die Frage nachdemWerte des Geldes" und sehr häufig ist von den Ökono-misten der früheren Richtung gefordert worden, daß die StaatlicheTheorie hierzu Stellung nehme. Das ist bisher allerdings nichtausführlich geschehen und zwar aus guten Gründen. Eine Dar-