VIII
Vorwort.
Einleitungen, soweit es nötig war, vor jeden einzelnen Abschnittgestellt; und als der erste Band der gesamten Reihenfolge erschienennnnmehr die „Studien und Meditationen"") statt der geplantenEinführung in die nachfolgenden Bände.
Im Frühjahr wurde gewöhnlich der Inhalt des neu zu ver-öffentlichenden Bandes der Gesammelten Schriften zwischen LudwigBamberger und mir vereinbart, und alsdann ging während desSommers der Meinungsaustausch über die Druckbogen zwischenJnterlaken und Berlin hin und her, bis ich schließlich das Im-primatur erhielt.
Neben dieser Sommerarbeit wuchsen allmählich die „Erinne-rungen"; nnnmehr eine völlig selbständige Arbeit. Nur mit vielenUnterbrechungen arbeitete Bamberger daran, bald in Berlin anden seltenen ruhigen und freien Vormittagen im Winter, bald inJnterlaken, wohin in jedem Frühjahr zur Auffrischung des Ge-dächtnisses eine Kiste voll von Briefen und Skriptnren, die für diezunächst zu behandelnden Personen und Jahre in Betracht kommenkonnten, mitgenommen wurde.
Den Charakter dieser Art der Entstehung tragen die „Erinne-rungen". Ohne ängstlichen Zwang folgt Bamberger seiner Straße;er schreitet zwar vorwärts, aber er trägt keine Scheu, abzuschweifen;er weilt hier, uud er eilt dort, und er verknüpft das zeitlich weitAuseiuanderliegende.
Es entrollt sich eine reiche und abwechslungsvolle Szenerie.Eine ganze Schar hervorragender oder merkwürdiger Männerund Frauen zieht vorüber, politische und wirtschaftliche Zuständeund soziale Eigentümlichkeiten werden erörtert.
Vom Jahre 1894 bis ins Jahr 1898 hinein hat LudwigBamberger an seinen „Erinnerungen" in Stunden, für diedringendere Beschäftigung nicht vorlag, zwanglos und wie zurErholung geschrieben; denn ihm war das Schreiben keine An-