Vorwort.
VII
und anmutenden litterarischen Speise — ein Versuch gemacht; undals er geglückt war, stand der Ausführung des ganzen Planeskein Hindernis mehr im Wege. In den Jahren 1894, 1895, 1896und 1897 erschien je ein Band, und es war beabsichtigt, als erstenBand an die Spitze der Sammlung eine etwas ausführlichereEinführung in die nachfolgenden Schriften, vor allem Mitteilungenüber ihre Veranlassung und ihre Schicksale, zu stellen.
Dementsprechend lautete der Anfang zu den „Erinnerungen"ursprünglich folgendermaßen:
„Die Aufgabe, die ich mir hier gestellt habe, gilt nicht derErzählung meiuer persönlichen Erlebnisse nach dem Maß-stab, welcher bei Denkwürdigkeiten oder Autobiographienzur Anwendung kommt. Zwar wäre es vielleicht keineundankbare Aufgabe, den Verlauf meines Daseins aufdem Grunde wechselnder Zeiten und Umgebungen ein-gehend zu schildern, und da jede treue Schilderung dieserArt interessant ist, könnte ich hoffen, daß die meinigenicht schlechter ausfallen würde, als viele andere. Abervorerst liegt mir diese Absicht aus verschiedenen Gründennicht nahe. Vielleicht, wenn Zeit und Umstände es nocherlauben, lasse ich mich bestimmen, dies für einzelneEpochen, in denen ich Gelegenheit hatte, gewisse bedeutendeVorgänge zu beobachten, nachzuholen.
Einstweilen beschränke ich mich daraus, im Folgendennur eine Skizze hinzuwerfen, deren Zweck ist, das Ver-ständnis der in diesem und den folgenden Bänden ge-sammelten Schriften vermittelst der Darstellung meinespersönlichen Entwicklungsganges dem Verständnis näherzu rücken."
Allein ganz unmittelbar wuchsen die Auszeichnungen so anUmfang, der Stoff nahm Ludwig Bamberger so schnell gefangen,daß aus den Erläuterungen zu den gesammelten Schriften „Er-innerungen" geworden sind — glücklicherweise! Schon als derzweite Band der Gesammelten Schriften herauskam, wurden knrze