Uuiversitätszeit und juristischer Beruf.

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dem Leichenkondukt an. Doch etwas noch Hübscheres begab sich beidiesem Anlaß. Es hatten sich nämlich solcher Fräcke der christlichenLiebe nach und nach die genügende Zahl zusammengefunden, abergenau minus eines. Noch ein unglücklicher Unbefrackter stellte sichverzweifelt im letzten Augenblick vor dem Sterbehaus ein. Wasthun? Da kam über einen der Kameraden eine Erleuchtung. DerVerstorbene muß doch selbst einen Frack hinterlassen haben, unddieser Frack ist doch vakant. Gesagt, gethan! Der Frack wirdherbeigeschafft und wandelt nnn leidtragend hinter seinem einstigenBesitzer des Weges nach dem Gottesacker mit.

Ich weiß nicht, ob noch bis ans diesen Tag der Frack ein sounerläßliches Möbel bei Universitätshandlungen ist, wie damals.

Im Vorzimmer des Universitätsrichters in Gießen soll einFrack für diejenigen gehangen haben, welche wegen irgend einesUnfugs vorgeladen, und nicht über das zum Verhör uötigeKostüm verfügend, es vor dem Erscheinen anziehen mußten. Ichwill nicht verbürgen, ob die Sache wahr ist, denn ich bin nie indiesem Vorzimmer gewesen, aber man erzählte sie sich allgemein.

Unvergeßlich ist mir, wie ich zum erstenmal die Entdeckungdieser Vorschrift machte.

Als Fnchs sah ich eines Vormittags eine ganze AnzahlKorpsbnrschen im Frack uach dem Universitätsgericht wandern.Ich erkundigte mich nach der Bewandtnis dieser ausfälligen Er-scheinung und wurde dahin beschieden, daß diese so feierlich ge-kleidete Schaar wegen eines Vergehens vorgeladen war. Undwelches war das Vergehen? Auf dem offenen Marktplatz pflegteder Omnibus zu übernachten, welcher täglich die Reise von Gießennach Frankfurt nnd zurück machte. Er trug den schönen NamenBlamage-Wagen. Und nun sollten sich die Beschuldigten spät aneinem der vorhergegangenen Abende, wohl in angeheitertem Znstandedas Vergnügen gemacht haben, in das Innere des sich selbst über-lassenen Fuhrwerkes zu steigen und jeglicher aus einem der Sitz-plätze die Funktion zu verrichten, welche sonst nur ans Sitzplätzenmit entsprechenden runden Oeffnnngen in der Mitte verrichtet wird.Und dafür die feierliche Tracht! — Ich hatte mir von jener Zeither ein ganz besonderes Widerstreben gegen diese geschmacklosePedanterie bewahrt, und sollte sie später noch einmal büßen.