Journalist und Volksredner.

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Die Eitelkeit einer Demonstration, welche in Gestalt einerVolksversammlung mit einem Appell an die Frankfurter Reichs-regierung und das Parlament, Wien zur Hilfe zu eilen, vor sichgehen sollte, lag auf der Hand. Aber das bekannte Bedürfnis,daß etwas geschehe, zog die Mehrheit unsres Kongresses nachjener Seite hin; die Dissentierenden verweigerten ihre Unter-werfung unter den Beschluß und erklärten ihren Austritt. Da ichzu ihnen gehörte, so war damit auch mein hohes Ehrenamt zumeiner Erlösung verwirkt. Am folgenden Tag beschloß der Kongreßin formloser Weise sein Dasein.

Ich kehrte nach Mainz und zu meiner Zeitung zurück, in derich nnn in fünf mächtigen Leitartikeln über die ganze fruchtloseGeschichte referierte, so gut als thunlich einigen Trost aus demSchiffbruch zu retten bemüht. In diesem Bericht spiegelt sichbereits ganz klar der Gegensatz, welcher heute noch durch die ge-samte Bewegung geht.

Soll das soziale Problem als eines der ganzen Gesellschaftaufgefaßt werden, oder als ein Kampf der Arbeiter, des Prole-tariats, wie es damals hieß, gegen das gesamte Bürgertum: Manweiß, daß die deutsche Sozialdemokratie noch heute theoretisch sichzum letzteren Programm bekennt.

Schon auf dem Berliner Kongreß von 1848 war es, wennauch nur durch eine Minderheit, vertreten. Der bewußte Weitlingfaßte seiue Ansicht in dem drastischen Schlußsatz zusammen:„Demokratie oder Säbelherrschaft ist ganz einerlei; nur in derunmittelbaren Herstellung des kommunistischen Staates ist Ver-nunft." Natürlich vertrat ich in meinem Referat die entgegen-gesetzte Ansicht und sprach die Warnung aus, daß einseitig prole-tarische Versuche stets nur die Reaktion fördern könnten.

Auch der anarchistische Standpunkt fand sich in Berlin , abernicht im Kongreß vertreten, und zwar genau wie später, von derphilosophischen Höhe herabsteigend. An der Spitze stand EdgarBauer , der Bruder Bruuos. Nichts von allem, was bestand,schien ihm des Bestehens wert. In meinem Bericht charakterisierteich diese Spielart so:

„Die Aufhebung des Unrechts der bisherigen Weltordnung muß ohneweiteres durch eine momentane Zerstörung verwirklicht werden, und so