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Noch manche ähnliche Anekdote, die mir Lebemänner ausihrer eignen Erfahrung erzählten, könnte ich anführen, aber dasGesagte mag genügen.
Wenn ich dergleichen höre, muß ich mich immer wieder daranerinnern, wie die Catone unter Napoleon III. sich entrüstetenüber den moralischen Verfall, an dem der kaiserliche Hof dieSchuld trage.
Lassen wir dies abenteuerlich dunkle Thema fallen und kehrenwir zurück zn meinem bescheidenen Ulbach'schen Kreise, in dem esanch allerhand kleine, mehr oder weniger verdächtige Flirts gab,aber im Grunde sehr unschuldig nnd ganz unluxuriös bürgerlichzuging.
Eines der Hauptamüsements der geselligen Abende warenharmlose Kartenspiele, das sogenannte cls l'ois oder auch Irsntsot un mit minimalen Einsätzen. Am großen runden Tisch warenda die Politiker nnd Schriftsteller der verschiedenen Richtungenund Altersstufen vereinigt und konnten sich stundenlang bis tief indie Nacht damit vergnügen. Ulbach selbst war einer der eifrigsten.War man etwa eine halbe oder höchstens eine ganze Stunde bei-sammen gewesen und war die Unterhaltung noch so lebhaft imGange, so setzte er mit der Formel ein: ^.llons rnss arnis, nous vssoramss ioi pour iious amussr, d. h. nun muß mit dem SpielErnst gemacht werden. Der eiserne Bestand der Tafelrunde warenvon den schon Genannten Lanfrey, Emanuel Arago, de Wailly, Szar-vady, außerdem Jnles Simon, Garnier-Pagss und ein gewisserBataillard, ein feuriger Republikaner, der auf verschiedenen Ge-bieten geschriftstellert hatte, als seine Spezialität jedoch Nach-forschungen über Abstammung, Geschichte nnd Sprache derZigenner betrieb, über die er viel publiziert hatte. '
Seine dunkle Gesichtsfarbe, seine schwarzen Augen und seinlanges, glänzendes Rabenhaar hätten auf die Idee bringen können,er sei selbst zingarischen Ursprungs.
Der Interessanteste.der ganzen Grnppe war ohne ZweifelJules Simon , von dem bis zu seinem Tode und zuletzt aus An-laß seines Erscheinens am Berliner Hofe in Deutschland viel dieRede war. Doch sei vorher des Garnier-Pagss gedacht.