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Erinnerungen / von Ludwig Bamberger
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Paris .

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aus der Blütezeit der Julimonarchie, des Mannes, der zugleichOffizier der Nationalgarde und Kandidat für die Deputiertenkammerist. I>a (Zranclsur st OsoacisuLö 6s ^lorisisur ^ossxli ?ru6bouilliswurde uuzähligemal aufgeführt, und der Autor spielte die vonihm geschaffene Rolle selbst in der unnachahmlichsten Mischungvon Pathos und Pnerilität.

Wie die Bezeichnung Nonsisur ?i'uäk0lluns für Figurendieser Art in die Sprache übergegangen ist, so haben sich auchdie grotesken Äußerungen des Helden teilweise in der Überlieferungerhalten; beispielsweise aus der Kaudidateurede, die er seinemSekretär diktiert, der Satz: I^s cliar äs I'Lwt us-viAus survolotm; oder als er von seiner Kompagnie der Nationalgardeeinen Ehrensäbel erhielt: Os 8g,drs sst ls pw8'bsg,u ^our cis mg.vis. Er hat auch ^lemc>irs8 äs ^ossxli ?iuä1wMirls publiziert.

Von seinen Stücken machte neben dem genannten am meistenGlück: 1s Roman okö2 1a portisrs, welches noch heute nicht vomRepertoire verschwunden ist. Seinem inneren und äußeren Wesennach war übrigens Monnier äußerst vulgär und der Schreckender Hausfrau, wenn er im Salon erschien.

D'Alton hatte sich spät verheiratet mit einer wunderschönenjungen Dame von sehr bürgerlicher Herkunft, die als ausgezeich-nete Pianistin aus dem Konservatorium der Musik hervorgegangenwar. In Paris weiß man, daß Msvs eonssi-vatoirs so vielheißt als^: Kind des Volkes. Die Comtesse d'Alton-Shse war aber,als ich sie kennen lernte, eine gradezn vornehme und bezauberndeErscheinung, hohe schlanke Gestalt von edler Haltung uud mitsinnigem Ausdruck im reizenden Antlitz. Der feine, kleine Kopfauf der schlanken Figur erinnerte an die Meisterwerke der grie-chischen Plastik. Sie lebt noch heute, und wir sind in guten,treu-freundschaftlichen Beziehungen geblieben. Manche meinerFreunde Lanfrey, Karl Hiliebrand, Rudolf Lindau , die sie bei mirkennen gelernt hatten, gehörten znr Schar ihrer Bewunderer,unter denen auch der Maler Chenavard zu nennen wäre, der einwunderschönes Bild von ihr gemacht hatte. Sie hatte eine Schwester,die ebenso musikalisch veranlagt, mit einer prachtvollen Stimmevon der Natnr ausgestattet, sich im Conservatorinm znr Sängerinausgebildet hatte. Diese heiratete einen zu seiner Zeit sehr be-