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Erinnerungen / von Ludwig Bamberger
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Achtes Kapitel.

namentlich dieser letzten Eventualität gegenüber, unsererseits vor-bereitet und über unser Verhalten dabei geeinigt zu sein.

Die Zeit des Zusammentritts kann später bestimmt werden.

Frankfurt a. M., im Juli 1862.

Rudolf Christmann aus Dürckheim.

Christian Heldmann aus Selters.

G. Friedrich Kolb aus Speier, z. Z. inFrankfurt a. M.

Ludwig Reinhard aus Boitzenburg , z. Z.in Boltz bei Güstrow .

Emil Roßmäßler aus Tharandt , z. Z. inLeipzig .

I. F. G. Tafel aus Stuttgart ."

Die Unterzeichner waren sämtlich ehemalige Mitglieder derLinken des Frankfurter Parlaments. Überfandt wurde mir dieZuschrift von Löwe-Kalbe mit einer Randbemerkung von seinerHand.

Löwe war seit dem Frühjahr 1L61 infolge der preußischenAmnestie von Amerika nach Deutschland heimgekehrt. Auf demWege nach Deutschland hatte er sich in Paris aufgehalten undda die Freundschaft mit mir und Ludwig Simon wieder an-geknüpft. Bekanntlich war er der letzte Präsident des nachStuttgart übergesiedelten, des sogenannten Rumpfparlamentes,gewesen, er hatte noch, wie ich wußte und schon erzählte, dieAkten meiner etwas tnmultnarifch in Mainz vollzogenen Wahl indas Parlament dem Reichsarchiv einverleibt, und mir schon beidiesem Wiedersehen angekündigt, daß er sich vorbehalte, mich, wennes ja wieder dazu kommen sollte, als Mitglied einzuberufen.

In Anwendung dieser Auffassung hatte er nun obigen Rufauch an mich ergehen lassen. Der Schritt blieb übrigeus, ausleicht erklärlichen Gründen, ohne praktische Folgen. Nur trug erdazu bei, meine Gedanken in der bereits geschilderten Richtungzu beleben. Waren mit Löwe, Oppenheim und anderen eineAnzahl mir nahestehender Genossen nicht nur nach Deutschland ,sondern auch zur Mitbeteiligung am nenerwachten politischen Lebenzurückgekehrt, so gab insbesondere der Briefwechsel mit Kapp demgleichen Drang bei mir uoch besondere Nahrung.