werden. — Robert Koch stammt aus Klausthal, wo er 1843 ge-boren wurde. — Er loste schou als Student eine Preisaufgabeüber die Nerven des Uterus und scheint durch seinen Lehrer Henleauf seine späteren Forschungen gebracht worden zu sein. Wenigstenshatte dieser den Satz aufgestellt, daß daS Kontagium der Infektions-krankheiten eine mit individuellem Leben begabte Materie ist, diesich uach Art der Tiere und Pflanzen reproduziert, sich durchAssimilation organischer Stoffe vermehrt uud parasitisch auf demtranken Körper lebt. Noch als Studeut wurde Koch Assistent ampathologischen Museum der Göttinger Hochschule. Nachdem er1866 mit dem Staatsexamen fertig geworden war, kam er anskurze Zeit als Assistent an das allgemeine Krauteuhaus in Ham-burg und begann dann seine Praxis in Langenhagen bei Hannover .Bon dort giug er, uachdem er den dentsch-sranzösischen Krieg mit-gemacht hatte, als PhysiknS (1872) des Kreises Bomst nach Voll-stem, wo er lange Jahre blieb und trotz der anstrengenden Thätig-keit seines Bernfes als praktischer Arzt immer noch Zeit für seineernsten Stndien fand.
Nachdem er den Milzbrandbacillns in allen seinen Form-Veränderungen erkannt hatte, demonstrierte er denselben am 3. Mai1876 einem wissenschaftlichen Kollegin m, das aus Ferdinand Cohn ,Julius Cohnheim , Weigert, Traube, Lichtheim undAuerbachbestand. Der Eindruck, den Kochs Demonstrationen auf dasKollegium machten, erhellt ans den Worten Cohnheims: „Ichhalte dieses für die größte Entdeckung auf dem Gebiete der Mikro-organismen nud glaube, daß Koch uus alle noch einmal mit weiterenEntdeckungen überraschen und beschämen wird." Wie sehr Cohn-heim mit seiner Prophezeiung recht hatte, sollte die Zukunftlehren. Die erste Veröffentlichung erfolgte 1876 unter dem Titel:„Die Ätiologie der Milzbrandkraukheit" in Cohns „Bei-träge zur Biologie der Pflanzen". Derselbe Band der'Bei-träge brachte eine weitere Studie Kochs: „Verfahren zurUntersuchung, zum Konservieren und Photographierender Bakterien". Das Verfahren besteht darin, daß die bakte-rienhaltige Flüssigkeit in sehr dünner Schicht auf dem Deckglaseeingetrocknet wird, um die Bakterien iu eiuer Ebeue zu fixieren,